Polizei und Ordnungsamt überwachen Einhaltung der Maskenpflicht

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„Ich bin Ahlener, ich liebe Ahlen“, sagt Bircan Karadeniz und findet es selbstverständlich, dass jetzt alle etwas tun müssen, um die Covid-19-Ansteckungen zu verlangsamen, bestenfalls sogar zu stoppen. Für den Inhaber eines Reisebüros auf der Hansastraße ist es „doch ganz logisch“, die zu schützen, die man liebt.“

Er wäre zufrieden, wenn noch mehr Menschen in seinem Umfeld begreifen würden, dass Maskenpflicht und Abstand nicht nur einen selbst schützen, sondern vor allem auch diejenigen um einen herum. Polizeikommissar Samed Ülker und Ordnungsamtsmitarbeiter Adalbert Gwosdz brauchen bei Bircan Karadeniz keine anstrengende Überzeugungsarbeit zu leisten.

Ganz anders ist der Fall gelagert bei einem rüstigen Rentner, der in Begleitung seiner Frau am Reisebüro vorbeigeht. „Wo steht das?“ lautet die gereizte Frage, als ihn Polizeibeamter Ülker freundlich aber bestimmt auf die Maskenpflicht hinweist. Seine Antwort, dass die Stadt Ahlen „das“ in einer Allgemeinverfügung geregelt habe, überzeugt den Zweifler nicht wirklich. Vorsichtig am Ärmel gezogen von seiner Frau, die mittlerweile Maske trägt, zieht der anfangs Uneinsichtige murmelnd von dannen. Wenige Meter weiter fruchten die Hinweise der Polizei. Der Senior zieht die Maske aus der Hosentasche und trägt sie fortan dort, wo sie in Coronazeiten auf dicht benutzten Straßen und Wegen hingehört: Im Gesicht.

„Eine ganz typische Situation“, sagt der Polizeikommissar später. Selten sei es hartnäckige Verweigerungshaltung, aus der heraus auf die Maske verzichtet werde. Gedankenlosigkeit und Unbekümmertheit seien viel häufiger der Grund. „Und eine gewisse Verunsicherung, wo was gilt.“ Polizei und Stadt Ahlen sind verstärkt u.a. auch in Doppelstreifen unterwegs, um Sicherheit zu geben. Am Wochenende und in den Abendstunden, bei konkreten Anlässen auch tagsüber, bestreifen die mitunter gemischten Doppel zentrale öffentliche Bereiche, an denen sich viele Menschen aufhalten. Das sind vor allem die Einkaufsstraßen, aber auch Gaststätten gehören zu den Orten, die aufgesucht werden.

Bis auf eine Kleinigkeit korrekt ausgefüllt ist die Anwesenheitsliste, die Lorenz Alcherkhe und Kinas Kunili vorlegen. „Bitte notieren Sie auch noch die Tischnummern“, wendet sich Thorsten Falke vom kommunalen Außendienst an beide Betreiber des Imbiss „Yum Yum Chicken.“ Dessen Inhaber danken für den Hinweis. „Wir wollen nichts falsch machen“, versichert Alcherkhe, der die Besuche des Ordnungsamtes grundsätzlich begrüßt. Für den nächsten Tag meldet sich Falke wieder bei ihm an. Nicht, um zu kontrollieren, sondern um Vordrucke vorbeizubringen. „Damit geht es noch einfacher, alles richtig aufzuschreiben“, verabschiedet sich der Außendienstmann und setzt den Kontrollgang fort.

An diesem Nachmittag fruchtet die Präsenz von Ordnungsamt und Polizei auf der Hansastraße. Der Anblick blau-weißer Schirmmützen schon aus der Ferne veranlasst die meisten, ihre lässig unter dem Kinn getragenen Schutzmasken hastig über Mund und Nase zu ziehen. Für Ülkers Kollegin, Polizeikommissarin Ramona Mangione, ist die Bestreifung vielbelebter Orte eine sinnvolle Sache. „Das wirkt wie eine ständige Erinnerung für die, die es eher locker nehmen mit der Maskenpflicht.“ In ganz heftigen Verweigerungsfällen könne zwar eine Bußgeldanzeige geschrieben werden. Nachhaltiger sei jedoch die Überzeugungsarbeit und der Appell an die Einsicht. Jeder müsse verstehen, dass der Eigenschutz auch andere vor schwerer Erkrankung bewahren kann. „Und das ist doch etwas sehr Schönes.“ 

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