Qualifizierung für Ärzte und Pflegekräfte zum Thema „Zertifizierter Wundtherapeut"

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In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW e.V.) findet über die Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Chefarzt Dr. med. Frank Klammer, derzeit im St. Franziskus-Hospital Ahlen eine sogenannte  Inhouse-Schulung statt, die sowohl von Ärzten als auch Pflegefachkräften aller Krankenhäuser der Franziskus-Stiftung besucht wird. Die Teilnahme ist auch externen Bewerbern möglich.
 
„Innerhalb von 84 Schulungs-Stunden, die an mehreren Wochenenden abgehalten werden, ist es das Ziel, alle interessierten Fachkräfte zu zertifizierten Wundassistenten auszubilden“, erklärt der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Frank Klammer. Außerdem ist eine Qualifizierung zum zertifizierten Wundtherapeuten / WA cert® DGfW ( Beruf ) möglich. Dies Qualifizierung umfasst 234 Stunden und erlaubt nach einer erneuten Abschlussprüfung den Titel eines zertifizierten Wundtherapeuten / WT cert® zu führen.
Das Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Franziskus-Hospitals  und alle weiteren interessierten, externen Fachkräfte zu qualifizieren um zukünftig die Versorgung komplexer chronischer und akuter Wunden auf höchstem Niveau unter Berücksichtigung evidenzbasierter Leitlinien zu ermöglichen.
So wird das St. Franziskus-Hospital bald, nach Umstrukturierungsmaßnahmen der visceralchirurgischen Sprechstunden und Ambulanzen in der Lage sein, eine  umfassende Wundtherapie für die stationären und ambulant betreuten Patienten anzubieten.
Der Kurs wurde zunächst auf 20 Teilnehmer aus der Pflege- und Ärzteschaft  limitiert. Weitere Jahresschulungen sind ab 2017 im St. Franziskus-Hospital vorgesehen. Alle niedergelassenen Kollegen und ambulanten Pflegedienste sind herzlich eingeladen, dieses bisher einmalige Fortbildungsangebot wahrzunehmen.

„Dieses Ausbildungsprojekt ist deutschlandweit das erste, das am 3. Juni in Ahlen begonnen hat und wir freuen uns, dass wir mit der Organisation eines solchen Kurses bereits zum Start so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür haben gewinnen können.“, unterstrich Dr. Klammer.
„Die Aufgabe der so qualifiziert ausgebildeten  Mitarbeiter ist es die Patienten zu behandeln, zu informieren, zu schulen und zu beraten. Sie begleiten die Patienten durch alle Versorgungsstufen und sorgen für einen reibungslosen Behandlungsprozess bis zur Abheilung der Wunde. Ein Ziel, dass wir mit der Unterstützung im ambulanten Sektor sicherlich erreichen werden“, so Dr. Frank Klammer.

Zum Thema:
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Bei einem Erwachsenen hat sie eine Fläche von rund 1,8 bis 2 Quadratmeter und ein Gewicht von rund 10 kg. Dabei hat sie vielfältige Funktionen, denn sie ist ein Grenzorgan, dass heißt eine Barriere nach Innen und Außen. In den Fortbildungsstunden wird es thematisch um die Entstehung von Wunden, aber auch die Reparturmechanismen des Körpers gehen. Eine Störung der Wundheilung liegt vor, wenn eine Wunde nach acht Wochen noch immer nicht verheilt ist. In diesem Fall wird die Wunde als chronisch bezeichnet. Gründe hierfür können hohes Alter, Diabetes, Rauchen, schlechte Hygiene, die arterielle Verschlusskrankheit  oder auch Krampfaderleiden sein. Das Druckgeschwür, die diabetische Fußwunde und das offene Bein werden ebenfalls Thema der Schulung sein. Insbesondere die Therapie der wundauslösenden Ursache ist bei einer chronischen Wunde von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Wundheilung und somit für mehr Lebensqualität beim Betroffenen.

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