„Qualitätssiegel: Geboren in Ahlen“ - Neujahrsempfang von Stadt und Krankenhaus

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Zum Neujahrsempfang der Stadt Ahlen lud am Dienstagabend Bürgermeister Dr. Alexander Berger Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft aus Ehrenamt, Institutionen, Politik und Verwaltung in die Stadthalle ein. Mitausrichter war in diesem Jahr das St.-Franziskus-Hospital.

Die geladenen Gäste, die zu einem großen Teil aus dem medizinische Fach kamen, begrüßten neben Alexander und Diana Berger der Vorstandsvorsitzende der St.-Franziskus-Stiftung, Dr. Klaus Goedereis, und die Geschäftsführerin des St.-Franziskus-Hospitals, Anja Rapos.

In ihren Ansprachen strichen Berger und Goedereis die Bedeutung des Gesundheitswesens für die Stadt Ahlen heraus. „Das Krankenhaus ist nicht nur größter Arbeitgeber und bedeutender Ausbildungsbetrieb, fast jede Fachdisziplin ist bei uns zu finden – stationär oder ambulant“, zählte der Bürgermeister mit Krankenhaus, Berufskolleg, niedergelassenen Ärzte, Hebammen, Pflegediensten, Therapeuten, Apotheken, Dienstleistern und dem Hospiz die Akteure auf. Vor etwas mehr als einem Jahr sei es ein Schock gewesen, als die Öffentlichkeit von den Schließungsabsichten für die ambulante Notfallpraxis erfahren hatte. Berger erinnerte daran, dass in kürzester Zeit eine Bürgerbewegung für den ungekürzten Erhalt der ambulanten Notfallversorgung im St.-Franziskus-Hospital eingesetzt habe. „Über 3000 Unterschriften kamen zusammen. Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten, Ärzte, das Krankenhaus, Politik und Verwaltung zogen in bemerkenswerter Einmütigkeit an einem Strang.“

Das Ergebnis sei so überwältigend wie unerwartet gewesen, denn am Ende habe die Geschichte ein gutes Ende genommen. Die Kassenärztliche Vereinigung überdachte nach erheblicher Gegenwehr durch Verwaltung und Bürgerschaft ihren Entschluss. „Heute stellen wir zufrieden fest: Die Versorgung ist nicht nur ungeschmälert erhalten geblieben, sie ist sogar ausgebaut worden.“ Berger wies darauf hin, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2020 zum Jahr der Pflegekräfte und Hebammen bestimmt habe, 200 Jahre nach der Geburt von Florence Nightingale, die die Prinzipien der modernen Krankenpflege und Krankenhaushygiene festlegte. Geburtshilfe und Pflege seien auch für Ahlen von großer Bedeutung, blickte der Bürgermeister in die Statistik: „Im letzten Jahr erblickten mehr als 1000 Erdenbürger bei uns das Licht der Welt. Wieder 1000 Menschen mehr mit dem lebenslangen Personalausweiseintrag und Qualitätssiegel: Geboren in Ahlen. Das finde ich richtig gut!“

Der gemeinsame Neujahrsempfang sei ein sehr schönes Zeichen, dass die gute Zusammenarbeit von Stadt und Krankenhaus sowie den weiteren Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung in Ahlen deutlich mache, sagte Dr. Klaus Goedereis, der Bezug nahm auf das Motto der Sternsingeraktion „Segen bringen, Segen sein“. Das Leitwort passe ausgezeichnet auf die Arbeit von Krankenhäusern sowie von Senioren- und Integrationseinrichtungen. „Es beschreibt nämlich durchaus das, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise des St. Franziskus-Hospitals Ahlen, des Seniorenheims Elisabeth-Tombrock-Haus, das vor wenigen Monaten sein 25-jähriges Bestehen gefeiert hat, und des Hauses St. Vinzenz am Stadtpark und der weiteren Einrichtungen der St. Vincenz-Gesellschaft tagtäglich durch ihre Arbeit direkt und unmittelbar tun.“ Diese Einrichtungen stehen unter dem Dach der St. Franziskus-Stiftung Münster. Die Stiftung betreibt in Ahlen außerdem eines der deutschlandweit größten Logistik- und Dienstleistungszentren für Krankenhäuser, nämlich das MedicalOrderCenter, kurz mOc, im Natur- und Gewerbepark Olfetal.

Der Vorstandsvorsitzende berichtete, dass die St. Franziskus-Stiftung in Ahlen vielfach präsent sei, so dicht wie an fast keinem anderen Standort – abgesehen von Münster. „Sie ist in Ahlen Arbeitgeberin für fast 1.350 Menschen, über 800 davon sind im Krankenhaus tätig, 540 in den anderen genannten Einrichtungen.“ Mit der Zentralen Krankenpflegeschule und dem St. Vincenz-Berufskolleg, das Fachkräfte für Behinderten- bzw. Integrationshilfe qualifiziert, ist die Stiftung zudem bedeutende Ausbildungsträgerin in Ahlen. Die Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung übernehmen einen wesentlichen Teil der Gesundheitsversorgung. Die feste Verankerung des St. Franziskus-Hospitals in der Ahlener Bürgerschaft zähle zu den Gründen, die eine stetige fachliche und bauliche Weiterentwicklung des Hauses ermöglichen. „Ich möchte deutlich sagen: Es freut mich sehr, dass das St. Franziskus-Hospital für die Ahlener Bürgerinnen und Bürger im Bedarfsfall erste Wahl ist. So soll es bleiben!“

In einer Gesprächsrunde unter Moderation von Daniela Noack (Projekt Vitale Stadt Ahlen) wurde deutlich, welche Bedeutung sportliche Bewegung, gesunde Ernährung und ein widerstandsfähiger Geist für die Vorbeugung von Erkrankungen haben. Man müsse sich von der Vorstellung lösen, es gebe ein „völlig gesund“ und ein „völlig krank“, meinte Psychotherapeut Christian Buchweitz. „Alle Menschen sind irgendwo dazwischen, und wer es nicht ist, ist tot.“ Daniela Noack umriss einige Aktivitäten der Stadt, die unter anderem im Rahmen der Präventionskette schon Kindern beibringen sollen, dass die Gesundheit mit Spaß und Freude erhalten werden kann. So profilierten sich einige Kindertageseinrichtungen mit den Themen Ernährung und Bewegung. Im Sommer richtet die Stadt Ahlen mit Sportvereinen und dem Kreissportbund einen „Tag der Bewegung“ in der Innenstadt aus.

Humoristisch nahm der Kölner Arzt und Kabarettist Lüder Wohlenberg Mediziner und Patienten aufs Korn. So sei es beispielsweise eine Illusion anzunehmen, Menschen könnten auch gesund sein. „Die sind nur nicht vollständig untersucht“, zielten seine Spitzen auf eine Gesundheitsindustrie, die um jeden Preis teure Apparate einsetze. Aber auch zur Hypochondrie neigende Menschen, die auf Biegen und Brechen Krankheiten diagnostiziert haben wollen, bekamen ihr Fett ab.

Rede zum Neujahrsempfang von Dr. Alexander Berger

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