Räumdienst entschärft Weltkriegsbombe in Westfalenkaserne

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Eine Fliegerbombe aus dem letzten Weltkrieg beschäftigt Kampfmittelräumdienst und Ordnungsamt der Stadt Ahlen am kommenden Donnerstagvormittag. Bei einer routinemäßigen Luftbildauswertung entdeckten die Spezialisten des Räumdienstes einen Verdachtspunkt, der mitten auf dem Kasernengelände liegt. „Zu 99,9 Prozent besteht Sicherheit, dass es sich um eine Bombe handelt“, sagt Ordnungsamtsleiterin Gabriele Hoffmann. Am Donnerstag werde ein Trupp das Fundstück freilegen und entscheiden, was zu geschehen hat.

„Sehr wahrscheinlich ist es, dass sie noch am gleichen Tag entschärft wird“, mutmaßt Hoffmann. Wann das passiere, sei allerdings vollkommen offen. Von der dann erforderlichen Evakuierung werden außerhalb der Kaserne relativ wenige Menschen etwas mitbekommen. Sollte es sich um eine „kleine“ Fünf-Zentner-Bombe handeln, müsste in einem Umkreis von 250 Meter um die Fundstelle jede Person den Sicherheitsbereich verlassen. Lediglich ein Gebäude im Gewerbegebiet Kleiwellenfeld wäre davon betroffen. „Im Falle einer Zehn-Zentner-Bombe müssten wir den Radius auf 500 Meter erweitern, dann fielen tatsächlich einige Gewerbebetriebe unter die Evakuierung“, so die Fachbereichsleiterin.

Vorsorglich werden alle potenziell betroffenen Betriebe und Haushalte am Mittwoch durch persönliche Ansprache und Postwurfinformation über die anstehende Maßnahme unterrichtet. Gabriele Hoffmann versichert, dass auch am Donnerstag „ein sehr kurzer, persönlicher Draht“ zu den von der Evakuierung betroffenen Menschen gehalten werde. „Der Kreis ist wirklich sehr überschaubar, sobald wir den exakten Evakuierungsbereich kennen, geben wir die Information unverzüglich weiter.“

Nicht berührt ist von der Bombenentschärfung der Verkehr auf der Hammer Straße, der ungehindert weiterfließen kann. Die Deutsche Bahn hingegen wird in beiden Szenarien den Zugverkehr für kurze Zeit unterbrechen müssen. „Darüber ist sie bereits informiert und geht professionell damit um“, sagt Hoffmann. Genauso routiniert reagierte der Arbeiter-Samariter-Bund, dessen Gäste die Notunterkunft auf dem Gelände der Westfalenkaserne verlassen werden. „Wir haben zwei Ideen, wie wir sie während der Räumung in der Nähe unterbringen können“, erklärte Einrichtungsleiter Detlef Prösch am Nachmittag. Näheres werde sich am Mittwoch ergeben.

Wann die Entschärfung am Donnerstag beginnt und wie lange sie dauern wird, kann erst nach genauer Untersuchung durch den Kampfmittelräumdienst gesagt werden. Für besorgte Anwohner hat das Ordnungsamt ein Infotelefon eingerichtet, an dem es unter Ruf 02382 59200 Auskünfte gibt.

Der vermutete Blindgänger war im Zuge von Luftbildauswertungen entdeckt worden, die die Bezirksregierung Arnsberg wegen des Neubaus der Außenumzäunung vorgenommen hatte. Der Verdacht an drei weiteren Punkten stellte sich nach genauerer Untersuchung als unbegründet heraus.

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