Rasenschnitt kann gute Dienste leisten
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Er ist zwar anfangs grün und kommt auch aus der Natur, aber trotzdem hat Rasenschnitt nichts zu suchen an Bachläufen oder Wegesrändern. „Wir müssen leider immer wieder feststellen, dass es offenbar noch Gartenbesitzer gibt, die lieber den kurzen Weg bei der Entsorgung wählen“, ist Michael Morisse zerknirscht. Mit dem „kurzen Weg“ meint Morisse das Abkippen von geschnittenem Rasen gleich hinter der Gartengrenze. Mit Fangkörben und Schubkarren werden vor allem zwei Ziele angesteuert: „Beliebt sind Uferbereiche, aber auch in Entwässerungsgräben finden wir das Zeug“, rümpft der Mann von den Ahlener Umweltbetrieben die Nase.
Nicht nur, dass das unerlaubt abgelagerte Grün die natürliche Vegetation förmlich erstickt, frisch geschnittener Rasen hat eine weitere unangenehme Eigenschaft. Gras, das gerade gemäht worden ist, hat einen Wasseranteil von fast 90 Prozent. „In einem Haufen klebt es sofort zusammen und fängt wegen Sauerstoffmangels an zu faulen“, erklärt Jörg Pieconkowski, Grünflächenleiter der Stadt Ahlen. Stickstoff gehe in Form von Ammoniak verloren und es beginnt zu stinken. Morisse und Pieconkowski können Anwohner gut verstehen, die die wilden Komposthaufen in der Nähe ihrer Grundstücke als störend empfinden.
Die Entsorgung auf öffentlichen Flächen sei laut Pieconkowski unter den vielen Möglichkeiten, Rasenschnitt loszuwerden, „die mit Abstand schlechteste.“ Die unerlaubte Ablagerung ist nämlich verboten und kann sogar mit einer Verwarnung oder einem Bußgeld geahndet werden. „Besser ist es, ihn in dünnen Schichten in Gemüse- und Blumenbeeten oder unter Hecken und Bäumen locker zu mulchen.“ Wird nicht so oft gemäht, kann das Schnittgut auch in den Kompostierer. In einer ausgewogenen Mischung mit Laub, Häckselmaterial, Erde oder Frischkompost werde auf einfache Weise Humus. Und wer regelmäßig den Rasen kurz hält, etwa mit einem Mähroboter, der brauche eigentlich gar nichts zu unternehmen. „Die kurzen Abschnitte dienen als Mulch, Dünger und Nahrung für Bodenlebewesen und verschwinden innerhalb von Tagen im Boden“, sagt Landschaftsarchitekt Jörg Pieconkowski.
Wer zuhause keine Verwendung für den Rasenschnitt hat, kann ihn über die Biotonne und in den Bioabfallsäcken der Ahlener Umweltbetriebe entsorgen. Angeliefert werden kann er auch beim Wertstoffhof an der Alten Beckumer Straße zu den üblichen Öffnungszeiten gegen drei Euro pro Kofferraumladung (rund 500 Liter).
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