Regierungsvizepräsidentin auf „Kulturtour“ in Ahlen

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Dorothee Feller: „Hervorragend, was hier läuft“, Besuch in Gesamtschule, Fritz-Winter-Haus und „açıklık“

Eine geballte Portion Kultur erlebte Dorothee Feller, die Vizepräsidentin der Bezirkregierung Münster, bei ihrer zweiten „Kulturtour“ in Ahlen. Gemeinsam mit dem Kulturdezernenten der Oberbehörde, Hans-Peter Boer, war die hohe Beamtin in die Wersestadt gekommen, um sich von den vielfältigen und engagierten Kulturaktivitäten zu überzeugen. „Im Spätsommer des letzten Jahres war ich erstmals hier kulturell unterwegs und habe schnell festgestellt, dass ich unbedingt noch einmal wiederkommen muss“, so Dorothee Feller.
 
Und auch diesmal zeigte sie sich begeistert: „Ich finde ganz hervorragend, was hier in Ahlen läuft – auch die städtische Unterstützung dafür. Eine Stadt ohne Kunst ist keine tote, aber sehr traurige Stadt.“ Zu diesem Fazit kam die Regierungsvizepräsidentin bereits an der ersten Station ihrer Tour, der Fritz-Winter-Gesamtschule. Dort wurden die Gäste aus Münster von Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und Schulleiter Alois Brinkkötter sowie Fachbereichsleiter Christoph Wessels, Kulturchefin Cristina Loi und Brigga Kazmierczak, Leiterin der Schulverwaltung, begrüßt.
 
Nach einem Blick in den „Garten der Erinnerung“ vor der Schule, der den 127 in Ahlen verstorbenen Zwangsarbeitern der Nationalsozialisten gewidmet ist, lernten die Gäste in der Aula die verschiedenen Jahrgänge der „Kunst.Klasse!“ kennen. „Das Zusammenspiel mit heimischen Künstlern, aber auch mit Einrichtungen wie dem Kunstmuseum wird hier intensiv gelebt“, berichtete Schulleiter Brinkkötter. Von beeindruckenden künstlerischen Ergebnissen konnte sich Dorothee Feller überzeugen. „Macht Kunst auch Spaß?“ fragte sie die „Kunst.Klasse! 5.1“ und bekam ein kräftiges „Ja“ als Antwort.
 
Ein kleines Bühnenprogramm mit Auszügen aus der schulischen Theaterarbeit und der Dance Company rundete die Präsentation ab. Das gemeinsame Frühstück nutzte die Regierungsvizepräsidentin dann zum persönlichen Gespräch mit den Lehrkräften. Dort wurde rückblickend auf sechs Jahre „Kunst.Klasse!“ ein durchweg positives Fazit gezogen. „Kunst vermittelt den Schülerinnen und Schülern immer ein Erfolgserlebnis und direktes Feedback. Das ist leichter als bei Mathe“, brachte es Kunst- und Mathematiklehrerin Jutta Meier schmunzelnd auf den Punkt. „Unser künstlerisches Angebot sorgt durchweg für Motivation und Zufriedenheit, und somit unterm Strich auch für den gewünschten Lernerfolg“, ergänzte Schulleiter Alois Brinkkötter.
 
Den nächsten Halt machte der Besuch aus Münster im Fritz-Winter-Haus. Helga Gausling nutzte die Gelegenheit, Dorothee Feller und Hans-Peter Boer wichtige Stationen aus dem Leben ihres Künstler-Onkels Fritz Winter näher zu bringen und berichtete zudem über die  Entstehung des Hauses. Beim kurzen Galerie-Rundgang zeigte sich die Regierungsvizepräsidentin von der Dauerausstellung ebenso beeindruckt wie von den Werken des italienischen Künstlers Antonio Marra, dessen Ausstellung am 23. März eröffnet wird.
 
Letzte Station war schließlich das Haus an der Hansastraße 55. Dieses nicht bewohnte Zechenhaus gehört zu sechs verschiedenen Orten, an denen die Ausstellung „açıklık – freiraum“ gezeigt wird. Andere „Freiräume“ sind zum Beispiel ein leerstehendes Ladenlokal und ein Backwarengeschäft in der Hansastraße sowie das Bürgerzentrum „Schuhfabrik“. Drei Positionen türkischstämmiger Künstlerinnen und Künstler mischen sich mit ihren Werken, ob prozesshaft-performativ, bildhauerisch-poetisch oder photographisch-kritisch, noch bis zum 3. März auf ihre jeweilige Weise in die persönlichen und gesellschaftlichen Räume Ahlens ein. Kurator Stephan US und Christiane Busmann vom Bürgerzentrum führten die Gäste durch das Zechenhaus. Hier werden Videosequenzen von „First Contact (Work in Progress)“ gezeigt. Die Künstlerin Nezaket Ekici hat für ihre Arbeit türkischstämmige Familien aus der Ahlener Zechensiedlung mit ihrer Performancekunst konfrontiert.
 
Bevor sich Regierungsvizepräsidentin Dorothee Feller mit ihrem Kulturdezernenten Hans-Peter Boer wieder auf den Weg zurück nach Münster machten, schauten sie sich noch die Bilderserie „Zweite Generation – Mutter und Tochter“ in der Bäckerei sowie durch das Schaufenster eines leerstehenden Ladenlokals die Installation „International Shopping Bags“ an.
 
„Der Besuch in Ahlen hat sich wieder gelohnt“, zeigten sich die Gäste der Bezirksregierung sehr zufrieden. „Kommen Sie gerne wieder“, boten Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und die städtische Kulturfachfrau Cristina Loi an, „denn das war längst noch nicht alles, was Ahlen kulturell zu bieten hat.“

Bild: Mit der heutigen "Kunst.Klasse!" 10.1 startete vor sechs Jahren das Projekt an der Gesamtschule. Schulleiter Alois Brinkkötter (2. v.r.) führte die Gäste durch die Präsentation.

Quelle: Presseinformationsstelle der Stadt Ahlen

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