Respekt - ein Plädoyer für eine vergessene Tugend

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„Respekt ist der Sauerstoff unter den sozialen Elementen und ist für das soziale Überleben unverzichtbar“, ist das Credo von René Borbonus. Das trug der gebürtige Westerwälder am Donnerstagabend im Autohaus Ostendorf gelungen vor. Sein etwa 90 Minuten dauernder Vortrag „Respekt, Ansehen gewinnen bei Freund und Feind“, war ein Feuerwerk von gekonnter Rhetorik.

Borbonus zeigte mit sehr amüsanten, aber auch drastischen Beispielen die Respektlosigkeit in der Gesesllschaft. „Wir traumatisieren unsere Kinder und nennen das Unterhaltung“, stellte der ausgebildete Psychologe dar. Beispiel: die Castingshow DSDS. „Ein etwa 15-Jähriger stand von Dieter Bohlen auf der Bühne und war so aufgeregt das er etwas Wasser lies, gerade so viel das man es sehen konnte - in Großaufnahme“, entsetzte sich der Familienvater und war sich sicher „heute ist der Junge in Behandlung“.

Sein Plädoyer für den Respekt hat deutliche Argumente für Unternehmen. Denn das respektvolle Miteinander setzt unglaublich viel Energie frei. Respekt macht Unternehmen erfolgreicher und Menschen nachweislich gesünder. Umso erstaunlicher da es doch sehr oft an Respekt mangelt. Warum verhalten sich Menschen dann respektlos, was sind typische Respektlosigkeiten des Alltags und können sie vermieden werden? In Schritten nähert sich der 36-Jährige dem Thema.

Zunächst die Aufschlüsselung. Er beschrieb die Arten der Respektlosigkeit, wie die Bagatellisierung, Verallgemeinerung und Pauschalisierung. Amüsant und rhetorisch perfekt zeigte René Borbonus Alternativen zum eingefahrenen Verhalten auf. Einprägsam und zugleich unterhaltsam waren die persönlich erlebten Beispiele. Der Referent scheute sich nicht sich selber „in die Pfanne zu hauen“. Das gab dem Vortrag viel Authentizität und zugleich Witz. Jeder fand sich in den Ausführungen wieder und wohl die meisten Zuhörer gelobten innerlich Besserung.

Der von zwölf Ahlener Unternehmen veranstaltete Vortrag war der zweite seiner Art und ein gekonntes Plädoyer für eine vergessene Tugend.


Autor: Peter Schniederjürgen

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