Sammlung war zu groß fürs Wohnzimmer, Modell-Leuchttürme im „Phänomexx“
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Der Nordseefreund wird sie erkennen, die Leuchttürme des Detlef Woydeck. Die markanten Seezeichen mit den romantischen Namen wie „Alte Weser“, „Tegeler Plate“, „Dwarsgat“ oder „Pilsum“ sind die neuen Schauobjekte im Lernlabor „Phänomexx“ auf der Zeche „Westfalen“. „Für unser neues Projekt über Elektrizität haben wir den Erbauer der Türme gewinnen können, der uns diese Werke als Dauerleihgabe überlassen hat“, freut sich Anna Weber, didaktische Leiterin des Labors.
Die funktionsfähigen Seezeichen hat der Vertriebsleiter für Baubeschläge in zahllosen Stunden in seinem Haus in Dülmen gebaut. „Es entschleunigt und macht riesig Spaß“, sagt der Bastler über sein Hobby. Dabei legt der 60-Jährige nicht nur Wert auf Detailgenauigkeit seiner Modelle im Maßstab 1:22. Es spielt sich auch allerhand ab auf und in seinen Türmen. Da sind auf dem Oberdeck Wartungsarbeiten im Gang, während die Freiwache unter Deck im Aufenthaltsraum Karten spielt. Es ist ein für Modelle recht großer Maßstab. „Das war das Problem, die Türme standen daheim im Wohnzimmer und nahmen schon eine Menge Raum ein“, gibt der bekennende Nordseeliebhaber zu. Das wurde der Gemahlin dann doch irgendwann etwas zu viel. „Nicht, dass sie keine Leuchttürme mag, nur sind meine vielleicht etwas groß“, überlegt der Bastler schmunzelnd.
Da kam die Anfrage von „Phänomexx“ gerade passend. Hier beziehen die imposanten Modelle nun erstmal Position. Schließlich ist der größte Turm, „Alte Weser“, nicht nur über 30 Kilogramm schwer, er ragt rund zwei Meter auf. Das ist im Vergleich zu der Feuerhöhe von 33 Metern des großen Vorbildes recht bescheiden, aber der steht auch in der Nordsee und nicht im Wohnzimmer.
Im Original aus Eisen und Stahl, hat Detlef Woydeck seine Kopien aus Sperrholz und Heißkleber, Schrauben und Kunststoff in bis zu tausend Arbeitsstunden zusammengesetzt. „Dabei sind auch Beschlagteile aus dem Schiffsmodellbau, wie Rettungsinseln und Feuerlöscher“, klärt der Modellbauer auf.
Die Idee zum Bau der Türme kam vor Jahren beim Spaziergang auf dem Deich. Turm „Pilsum“ ist der erste und der kleinste der Kollektion. Im Original steht der an der Unterems, nahe Emden.
Nicht nur Leuchttürme begeistern den Dülmener. Er ist engagierter Angler, natürlich Hochseeangler, schon der Leuchttürme wegen. Mit gleicher Leidenschaft widmet er sich auch seinem weiteren Steckenpferd, einem alten britischen Sportwagen, dem TR 5 (Triumph-Roadster), der bei schönem Wetter für Ausfahrten ins Münsterland aus dem „Stall“ geholt wird.
Autor Peter Schniederjürgen