Schneller, sicherer, gesünder: Neues Müllfahrzeug ist ein Seitenlader

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Rund 5000 Informations-Flyer verteilen die Ahlener Umweltbetriebe in diesen Tagen an ausgesuchte Haushalte im Stadtgebiet und den Ortsteilen Vorhelm und Dolberg. Darin kündigen sie an, dass ab Januar die Abfalltonnen in einigen Straßen mit einem neuen Müllfahrzeug abgefahren werden.

Anstelle von zwei Müllladern in orangefarbiger Arbeitsbekleidung verrichtet dann ein mechanischer Seitenlader den kräftezehrenden Job, die Tonnen einzufangen und in die Kippvorrichtung zu setzen. „Das ist ganz einfach der zeitgemäße Stand der Technik und für meine Beschäftigten gesundheitsschonender“, begründet Betriebsleiter Bernd Döding die Anschaffung des Fahrzeugs, das stadtweit im Einsatz sein wird.

Der Müll verschwindet bei dem neuesten Lkw aus der Flotte der Müllabfuhr nicht mehr im Heck des Fahrzeugs, sondern wird mit einem Hebearm in die rechte Flanke eingefüllt. „Anwohner in den Straßen, die die ab Januar per Seitenlader abgefahren werden, bekommen von uns über die Briefwurfsendung alle Informationen, die man dazu wissen muss“, sagt Döding und beruhigt:  „Viel ändert sich im Grunde genommen dabei nicht.“ Dort, wo mehrere Tonnen an der Straße stehen, sollten Pärchen gebildet werden, zwischen denen optimaler Weise ein Abstand von ca. vierzig Zentimeter bleibt. Der Seitenlader kann nämlich zwei Tonnen gleichzeitig erfassen und leeren. Das wird dazu führen, so Bernd Döding, „dass die Tonnen schneller geleert sind und die Fahrzeuge auch zügiger voran kommen.“

Das Seitenladerfahrzeug wird ganz bewusst keinem festen Bezirk zugewiesen, sondern soll täglich überall in der Stadt zum Einsatz kommen. „Dabei stößt es auf alle Begebenheiten, die es bei der Müllabfuhr gibt, in Bauerschaften, in Wohnsiedlungen, auf engen Straßen“, sagt Einsatzleiter Michael Morisse. Außerdem soll es möglichst allen Bürgern auffallen, denn langfristig wollen die Umweltbetriebe weitere Seitenlader anschaffen. Und die Umstellung darauf fällt leichter, wenn man das System schon kennt, so die Überlegung. Schon zur Jahrtausendwende waren bei der Stadt zwei Müllfahrzeuge mit Seitenlader im Betrieb. Fuhrparkchef Peter Rademacher kann sich daran noch erinnern: „Das waren damals erste Schritte, die Technik aber noch nicht ausgereift.“ So blieb es beim Versuch, u.a. auch weil die Greifzange Tonnen beschädigte, der Hebearm zu viel Raum benötigte und pro Leerung nur eine Tonne schaffte.

Gänzlich anders funktioniert „der Neue“ zwanzig Jahre danach: Eine Greifplatte fährt zur rechten Seite aus und hakt sich in die Tonne ein. Stehen die Abfallbehälter nicht sauber ausgerichtet, so kann das der vom Fahrzeugführer per Joystick gesteuerte Greifer ausgleichen. Sollte jemand dem Ladebereich gefährlich zu nahe kommen, sorgt eine sogenannte Totschaltung für den sofortigen Abbruch des Vorgangs.

Unterdessen steigt bei den Ahlener Umweltbetrieben die Vorfreude auf den Flottenzuwachs. Peter Rademacher darf den Mercedes-Benz 26-Tonner Rechtslenker kurz vor Weihnachten beim Hersteller Faun abholen und nach Ahlen fahren. Anders als die Hecklader, die im Übrigen vollständig im Bestand und Einsatz bleiben werden, verfügt der Seitenlader über einen entscheidenden weiteren Vorteil: „Er ist flüssigkeitsdicht“, so Rademacher. Ein Umstand, der vor allem bei Rasenschnitt und Biomüll von unschätzbarem Nutzen ist und zu weniger Naserümpfen führt. Gut zehn Tonnen Ladung fasst der große Bauch des Lkw, der 240.000 Euro kostet und die Anforderungen der Euro-6-Norm erfüllt.

Wer Fragen zu der neuen Abfuhrtechnik hat, kann sich an die Ahlener Umweltbetriebe unter Tel. 02382 985810 (muellmarke@stadt.ahlen.de) wenden. 

Info-Flyer zur Seitenladertechnik

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