Schul- und Familienverein will Eltern in Sachen Ausbildung stärken

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„Noch immer müssen Jugendliche aus Zuwandererfamilien rund acht Mal mehr Bewerbungen schreiben als andere Gleichaltrige, bis sie einen Ausbildungsplatz gefunden haben“, mit dieser provokanten Aussage eröffnete Serhat Ulusoy, Vorsitzender des türkischen Schul- und Familienvereins, am Mittwochabend die Veranstaltung „Zukunft durch Ausbildung“ im Jugendzentrum Ost.

Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Industrie- und Handelskammer ist der Verein bemüht, Schulabsolventen realistische Wege zur Ausbildung oder weiterführenden Schulungen aufzuzeigen.

Berufsberater der Agentur und der Kammer berichteten von den oft wirklichkeitsfernen Vorstellungen der Schulabsolventen. Hier sei es auch Aufgabe der Eltern, für ein rechtes Maß an Realitätsnähe zu sorgen. „Wir wollen dazu unbedingt die Eltern dieser Jugendlichen mit in die Verantwortung nehmen und dazu eine Veranstaltungsreihe wie diese begründen“, stellte Serhat Ulusoy fest.

Um für das dazu nötige Wissen zu sorgen, referierten Mitarbeiter der Organisationen über die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Perspektiven für verschiedene Aus- und Weiterbildungsformen. Damit das ganze einen realen Charakter bekam, stellten sich auch zugewanderte Unternehmer mit der Geschichte vom Aufbau ihrer Betriebe vor.

Stellwände zeigten Ausbildungsplätze im Kammerbezirk, und die Berater standen nach der öffentlichen Diskussion zu persönlichen Gesprächen bereit. Ulusoy zeigte sich zufrieden mit dem Abend. „Wir sind auf einem guten Weg und werden diese Reihe sicher fortsetzen“, versprach der Vorsitzende. Sein erklärtes Ziel ist es, allen Jugendlichen gleiche Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt einzuräumen. „Dazu müssen aber noch Schranken in den Köpfen beseitigt werden, das wird eine unserer wichtigsten Aufgaben sein“, resümierte Ulusoy.

Autor Peter Schniederjürgen

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