Schwergewichtige Natursteine in Bewegung

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Den Spaziergang mit literarischem Mehrwert verbinden, können demnächst Besucherinnen und Besucher im Stadtwald Langst. Die erste Phase des Projekts „Spruchsteine-Weg im Naherholungsgebiet Langst“ startete erfolgreich im August mit der Demontage und dem Abtransport der „Wibbelt-Spruchsteine“ aus dem städtischen Waldgebiet am Galgenberg und der „Goethe-Spruchsteine“ aus einer Randlage des Naherholungsgebietes Langst.

Anfang 2017 brachten Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Kultur-Fachbereichsleiter Christoph Wessels verschiedene Vorschläge, Interessen und Akteure in Kontakt, die insgesamt die Revitalisierung des „Goetheweges“ und der „Wibbelt-Gedenkstätte“ verfolgten.

 

Zur Vorgeschichte:

Die Stadt Ahlen stellte vor mehr als 30 Jahren in einem Waldgebiet am südöstlichen Rand des Naherholungsgebietes Langst 12 Natursteine zur Nutzung für die Bürgerschaft zur Verfügung. Durch bürgerschaftliches Engagement finanziert wurden Zitate von Johann Wolfgang von Goethe eingemeißelt. Hier regte Ratsherr Heinz Günnewig im letzten Jahr beim Bürgermeister den Erhalt der Steine und eine Standortverlagerung an. Vor mehr als 20 Jahren überließ ein Ahlener Bürger dem Heimat-Förderkreis für Westfälische Tradition e. V. Ahlen als besonderen Kulturbeitrag sechs Natursteine und finanzierte auch als Schenkung die Herstellung von Bronzetafeln mit Zitaten des westfälischen Mundartdichters Augustin Wibbelt. Zusätzlich überließ er eine Natursteinstele mit einem eingemeißelten Goethe-Zitat. Steine und Stele waren zunächst in einem Landschaftsschutzgebiet aufgestellt und die Gedenkstätte wurde 2008 in einem städtischen Waldgebiet an der Warendorfer Straße neu errichtet. Der Heimat-Förderkreis stellte nicht nur seit einigen Jahren eine stark rückläufige Besucherfrequenz, sondern auch - gleichsam wie am „Goetheweg“ - einen Aufarbeitungsbedarf beim „Anröchter Sandstein“ fest.
Im Frühjahr waren die vorbereitenden Gespräche abgeschlossen. Die Stadt Ahlen sagte eine administrative Begleitung zu und bot als neuen Standort für die insgesamt 18 Steine und die Stele einen stark besuchten Wegeabschnitt im Naherholungsgebiet Langst an. In der Funktion als Projektträger beantragte der Heimat-Förderkreis bei der Sparkassenstiftung für Ahlen, Drensteinfurt, Sendenhorst eine Förderung.

Für die Sparkassenstiftung war der Stiftungszweck – Förderung von Kunst und Kultur sowie des Heimatgedankens – erfüllt und die zuständigen Gremien votierten für eine Förderzusage. Im Juli erfolgte durch den Heimat-Förderkreis die Auftragsvergabe zur Demontage, Aufbereitung und Montage an den Ahlener Steinmetzbetrieb Ulrich Magera. In zwei Vor-Ort-Terminen informierten sich mit Udo Wagener und Winfried Michalski zwei Vertreter des Heimat-Förderkreises, Ratsherr Günnewig und als städtische Vertreter Christoph Wessels und Strukturförderer Lutz Henke über den Fortschritt bei den Demontagearbeiten. Auftretende Schwierigkeiten, wie etwa das unterschätzte Gewicht einiger Steine, waren schnell gemeistert. Statt Kranwagen musste ein Radlader ran. Die „Baustellenbesucher“ und auch Ulrich Magera und sein Team freuten sich über den gelungenen Projektstart.

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