Signale für Rhein-Ruhr-Express stehen auf Grün: Umbauarbeiten im Bahnhof liegen im Zeitplan
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Die Ankündigung machte DB-Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer, als er Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Stadtbaurat Andreas Mentz jetzt über die Bahnhofsbaustelle führte. Zurzeit wird der Haltepunkt fit gemacht für die neue Generation Nahverkehrszüge. Der Bahnsteig an Gleis 3 ist um 76 Zentimeter angehoben worden, so dass der Einstieg künftig ebenerdig möglich ist. Ab Fahrplanwechsel im Dezember verkehrt auf dem Außenast Ahlen der Rhein-Ruhr-Express (RRX), der das Bahnfahren in NRW schneller und zuverlässiger machen soll. Insgesamt werden die Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer 2020 abgeschlossen sein. Dann gewährleisten zwei Personenaufzüge den lang ersehnten barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen.
Der demnächst auch über eine Rampe vom Parkplatz Industriestraße aus erreichbare Bahnsteig 3 wird schon in Kürze mit Bahnpendlern bevölkert sein. Die vorbereitenden Abrissarbeiten für die Aufzüge werden auf den Bahnsteigen zu unvermeidbaren Einschränkungen führen, so dass Ankunft und Abfahrt mancher Züge dorthin verlegt werden muss. Insgesamt verlaufen die Bauarbeiten nicht nur im Zeitplan, auch gibt es für Bahnreisende kaum Beeinträchtigungen. „Außerhalb des Bahnhofs ist kaum wahrzunehmen, was hier passiert“, hat Andreas Mentz beobachtet. Das liege auch an dem Infrastruktur-Vorteil, den die Bahn biete: „Alles an Baumaterialien wird übers Gleis angedient, was die Straßen sehr entlastet.“ Dem RRX, den Mentz schon im Testbetrieb als Fahrgast erleben durfte, erteilt der Erste Beigeordnete nur beste Noten: „Macht Spaß, eine echte Qualitätsverbesserung.“ Man sitze besser und es sei leiser in den geräumigen Waggons.
Berger und Mentz unterstreichen, dass man in Ahlen mit dem Umbau des Bahnhofs zwar auf einem guten Weg, in Sachen Mobilität aber noch lange nicht am Ziel sei. Sehr viel mehr müsse sich gekümmert werden um die sinnvolle Vernetzung der Verkehrsträger. Gegenwärtig werde die Rahmenplanung für ein städtisches Mobilitätskonzept vorbereitet, das mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln sei. Die Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn und Stadt Ahlen laufe laut Bürgermeister Berger reibungslos. „Wir haben eine gute Beziehung und freuen uns, dass die Bahn als verlässlicher Partner mit ihren Umbauplänen Wort gehalten hat.“ Das Thema fehlende Barrierefreiheit habe zu lange für Unmut gesorgt, räumt auch Bahnhofsmanager Seelmeyer ein. „Vor neun Jahren habe ich mir im Behindertenbeirat eine blutige Nase geholt, weil wir keine Planungen für Aufzüge hatten.“ Die Stadt habe nie locker gelassen, was auch am unermüdlichen Engagement von Beiratsvorsitzendem Friedel Passmann gelegen habe. Für Ahlen sei der „neue“ Bahnhof ein Leuchtturmprojekt und für die DB immens wichtig, sagt Seelmeyer. Zurzeit zähle der Konzern täglich etwa 3000 Ein- und Ausstiege. Das werde sich seiner Einschätzung nach in den kommenden Jahren „mehr als verdoppeln.“