Staatssekretär Thorsten Klute blickt Blick auf herkunftssprachlichen Unterricht

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Für Thorsten Klute steht eins ganz sicher fest: „Zweisprachlichkeit ist kein Klotz am Bein, sondern ein Schatz, den man heben muss“, sagte der Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes am Mittwoch in der Mammutschule. Er besuchte die Grundschule, um sich den herkunftssprachlichen Un­terricht anzusehen. Der wird von Grazyna Siwy einmal wöchentlich für polnisch-stämmige Kinder zusätzlich zum Deutschunterricht am Nachmittag gehalten.

„Das ist keine Arbeitsgemeinschaft, das ist regulärer Unterricht“, erklärte die Lehrerin. Dabei seien die Unterschiede im Wissensstand der Schüler teilweise erheblich. „Einige Kinder sprechen sehr gut, andere überhaupt nichts.“ In dem Unterricht erfahren die Schüler auch vieles über ihr Herkunftsland, dessen Geschichte und Literatur.

Für Schulleiterin Elke Walter ist das Angebot ein Fortschritt in vielfacher Hinsicht. So gewinnen die Kinder Sicherheit in ihrer Muttersprache, die Eltern an Vertrauen in die Schule und: „Wir müssen uns die Leistung vorstellen, die die Kinder beim Umdenken zwischen den Sprachen vollbringen.“ Denn so würden Unterschiede zwischen den verschiedenen Sprachen deutlich. „Darüber sprechen die Kinder untereinander und sensibilisieren sich damit gegenseitig auch für die eigene Muttersprache“, hat Elke Walter beobachtet.

Thorsten Klute betonte, dass es sich hierbei um ein zusätzliches Angebot zum Deutschunterricht handelt. „Mir wird von berufener Seite immer wieder versichert: Wer mit zwei Sprachen aufwächst, dem fällt das Sprachenlernen insgesamt leichter.“ Der Staatssekretär besucht verschiedene Schulen im Land, um sich diese zusätzliche Unterrichtsform anzusehen.

An der Mammutschule gibt es noch weitere Muttersprachen im speziellen Unterricht. „Denn schließlich ist eine möglichst durchgehende Sprachkette ab der Kita wichtig“, sagte Christoph Wessels, Leiter des Fachbereichs Schule und Kultur bei der Stadt Ahlen.

Aufgeregt erwarteten die Kinder den Besuch aus Düsseldorf. Und erstaunt waren die Blicke der Grundschüler, als der Staatssekretär sie auf Polnisch ansprach. „Meine Kinder wachsen ebenfalls zweisprachig auf – deutsch und polnisch“, schmunzelte Klute. Seine Ehefrau stamme aus Polen.

Autor Peter Schniederjürgen

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