„Stand-by“ spart Strom und macht den Verkehr flüssiger
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Von 7.00 Uhr in der Frühe bis 8.30 Uhr schaltet die Ampel in den Dauermodus. „Damit Schüler auf jeden Fall im Schutz der Anlage die Straße überqueren“, wie Robert Reminghorst, stellvertretender Leiter der Ahlener Umweltbetriebe sagt.
Der neue „Stand-by“-Betrieb erlaubt es Fußgängern nämlich zu wählen. „Ist die Straße frei und kein Auto in Sicht, dann darf gequert werden, ohne dass Fußgänger den Anforderungsknopf drücken müssen.“ Die Ampel bleibe in diesem Fall ganz einfach aus, Fußgänger brauchen nicht sinnlos zu warten und können losmarschieren, so der Betriebsleiter. Rechtlich sauber werde damit das heute häufig zu beobachtende Verhalten, wenn Fußgänger bei ausbleibendem Verkehr aus Ungeduld die Ampel verbotenerweise bei Rot überquerten.
Ansgar Drees, bei den Umweltbetrieben für Lichtsignalanlagen zuständiger Mitarbeiter, beschreibt die Alternative: „Ist der Verkehr so dicht, dass man zur Sicherheit das Grün der Ampel nutzen will, dann geht sie nach dem Drücken des Knopfes in Betrieb.“ Für kurze Zeit erscheine für Fußgänger Rot, für Autofahrer Grün. Nach wenigen Sekunden dreht sich das Farbenspiel um. Hat der Fußgänger die Straße überquert, erlöschen die Lichter wieder in alle Richtungen nach etwa einer Minute und die Ampel springt zurück in den „Stand-by“-Modus.
Zur Information geben Hinweisschilder an der Ampel Auskunft über die neue Wahlfreiheit. Gänzlich aus ist die Ampel wie bisher nur in den verkehrsarmen Nachtstunden zwischen 21.00 und 6.00 Uhr. Die Stand-by-Schaltung am Krankenhaus dient den Umweltbetrieben auch als Testlauf für den weiteren Einsatz im Stadtgebiet. Der Vorteil zu den jetzigen Dauerampeln sei nicht nur „ein messbarer Einspareffekt beim Stromverbrauch“, macht Robert Reminghorst deutlich. „Vor allem wird der Verkehr dadurch flüssiger, wenn Fußgänger nicht in jedem Fall zur Grünbenutzung gezwungen werden, sondern ausreichend große Verkehrslücken zum Queren nutzen dürfen.“ Es liege auf der Hand, dass der Autoverkehr erheblich weniger ins Stocken geraten wird und auch die Fußgänger in den Nebenzeiten weniger warten müssen.