Stolperstein für Ehrenbürger Imo Moszkowicz

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Foto: Imo Moszkowicz
Im Rahmen der kommenden Stolperstein-Verlegung werden am 22. November Steine für Ehrenbürger Imo Moszkowicz und dessen Vater Benjamin verlegt. Erstmalig finden damit in Ahlen auch Steine für Überlebende der Nazi-Diktatur ihren Platz. Die Erinnerungssteine werden an der Klosterstraße 13 ins Straßenpflaster eingelassen.

Dort befand sich bis zu ihrer Vertreibung aus Ahlen das letzte Wohnhaus der Familie. Auf das furchtbare Schicksal der Ermordeten aus der Familie Moszkowicz weisen an dieser Stelle bereits sieben andere Stolpersteine hin, die im Dezember 2008 verlegt worden waren und an Imos Mutter Chaja sowie die Geschwister David, Hermann, Aaron, Gisela, Moses und Rachla erinnern.

Ihre ausdrückliche Zustimmung zu der Verlegung haben sowohl die Witwe des Ehrenbürgers, Renate Moszkowicz, als auch Tochter Daniela Dadieu-Ebenbauer erklärt. „Darüber bin ich sehr froh, weil sie trotz des unermesslichen Leids, das ihrer Familie in Ahlen angetan wurde, die außerordentlichen Bemühungen der Stadt Ahlen um die Erinnerungskultur anerkennen und würdigen“, sagt Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Die Patenschaft für beide Moszkowicz-Steine übernimmt die Stadt Ahlen.

Zurückzuführen ist das in ganz Deutschland verbreitete Stolpersteinprojekt auf den Künstler Gunter Demnig. Er wird persönlich nach Ahlen kommen, um gegen 10.00 Uhr die Verlegung vorzunehmen, welche von Schülerinnen und Schülern mit einer kleinen Zeremonie in Erinnerung an den Ehrenbürger unserer Stadt begleitet wird. Zuvor verlegt Demnig sieben weitere Stolpersteine ab 9.00 Uhr an der Oststraße 45 für Bertha Rollmann und vor dem Haus Weststraße 73 für Angehörige der Familien Loe und Simon. Zu allen drei Verlegeaktionen sind die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ahlen herzlich eingeladen.

Die Stadt Ahlen verlieh Imo Moszkowicz im Jahre 2006 die Ehrenbürgerschaft. Fünf Jahre später starb der Regisseur im Alter von 86 Jahren an seinem Wohnort in Ottobrunn bei München. Imos Vater Benjamin gelang 1938 die Flucht nach Argentinien. Vergeblich blieben alle Anstrengungen, auch seien Familie in das südamerikanische Exil nachzuholen. Mit Ausnahme des Sohnes Imo ermordeten die Nazis sämtliche Familienmitglieder.

Vor neun Jahren hat die Stadt Ahlen erstmalig Stolpersteine im Straßenpflaster verlegt. Sie erinnern vor ihren jeweils letzten Wohnhäusern an 85 frühere Ahlener Bürgerinnen und Bürger, die der Nazidiktatur aus rassischen oder politischen Gründen zum Opfer gefallen sind. Die mit einer Messingabdeckung versehenen Pflastersteine sind mit dem Namen des Opfers, seinem Geburtsjahr, dem Deportationsdatum und –ziel sowie dem Todesdatum bzw. dem Jahr der Flucht versehen. Für 2017 ist eine weitere Verlegung in Vorbereitung. Bürgerinnen und Bürger, die in dieser Weise einen Beitrag zur Erinnerungskultur in Ahlen leisten möchten, können für 120 Euro pro Stein eine Patenschaft übernehmen. Auskünfte erteilt in der Stadtverwaltung Manfred Kehr unter T. 02382 59567 (E-Mail: kehrm@stadt.ahlen.de).

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