Stolpersteine erinnern an Zwangsarbeitende

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Rund 200 Stolpersteine halten in Ahlen die Erinnerung an das Schicksal verschiedener Nazi-Opfergruppen wach. Seit 2008 werden sie vor den letzten bekannten Wohnadressen verfolgter und in vielen Fällen ermordeter Ahlenerinnen und Ahlener in Gehwege und Straßenpflaster eingelassen.

Die Stolpersteine, die am Dienstag, 7. März, verlegt werden, erinnern überwiegend an 13 Frauen und Männer, die als Zwangsarbeitende während des Krieges 1939 bis 1945 in unterschiedlichen Ahlener Unternehmen eingesetzt waren. Sie mussten unter teils menschenunwürdigen Bedingungen leben und arbeiten. Zur Verhinderung der Rassenschande durften Zwangsarbeitende nicht am gesellschaftlichen Leben mit Deutschen teilnehmen und mussten stets unter sich bleiben. Viele von ihnen sahen ihre Heimat nie wieder. 

Die Verlegung beginnt am 7. März um 10 Uhr im Eingangsbereich der Lohnhalle von Zeche Westfalen. Organisatoren sind der Arbeitskreis weiterführender Schulen und die Stadt Ahlen. Im Zeichen der Stolpersteine steht auch die Eröffnungsveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit, die am Sonntag, 5. März, um 17 Uhr im Museum im Goldschmiedehaus (Oststr. 69) eröffnet wird. 

Die mit einer Messingabdeckung versehenen Pflastersteine sind mit dem Namen des Opfers, seinem Geburtsjahr, dem Deportationsdatum und –ziel sowie dem Jahr des Todes oder der Flucht versehen. Wer eine Patenschaft für 120 Euro pro Stein übernehmen möchte, erhält weitere Auskünfte bei Christoph Wessels im städtischen Kulturfachbereich unter Tel. 02382 59316 (wesselsc@stadt.ahlen.de).

Übersicht der zu verlegenden Stolpersteine. Interessierte können für die meisten von ihnen Patenschaften übernehmen.

Zeche „Westfalen“

HIER ARBEITETE
NIKOLAJ KOSOBUTSKY
JG. 1925 UKRAINE
SEIT 1943 ZWANGSARBEIT ZECHE „WESTFALEN“
BEFREIT

HIER ARBEITETE
JUSCHKA BONDARENKO
JG. 1927 UKRAINE
SEIT 1943 ZWANGSARBEIT ZECHE „WESTFALEN“
TOT 7. FEB. 1944

HIER ARBEITETE
ROSTISLAW GUMENTSCHUK
JG. 1925 UKRAINE
ZWANGSARBEIT ZECHE „WESTFALEN“
VERHAFTET „ERZIEHUNGSLAGER“
SCHICKSAL NIE GEKLÄRT

Lütkeweg 55

HIER ARBEITETE
EFROSINA STOROZHUK
JG. 1926 UKRAINE
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA WINKELMANN & PANNHOFF
BEFREIT

Alte Ladestraße 46

HIER ARBEITETE
HENIJA KALINOWNA
JG. 1923 SOWJETUNION
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT STANZ- UND EMAILLIERWERK OTTERSTEDDE
BEFREIT

Lütkeweg 15

HIER ARBEITETE
KATHARINA DUSCHKO
JG. 1924 UKRAINE
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA SCHOMAKER
TOT 24. FEB. 1944

HIER ARBEITETE
NIKOLAI IWASCHTSCHENKO
JG. 1891 UKRAINE
SEIT 1943 ZWANGSARBEIT FIRMA SCHOMAKER
TOT 11. MÄRZ 1944

Warendorfer Str. 167

HIER INTERNIERT
OLGA DUSCHKO
JG. 1922 UKRAINE
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA SCHOMAKER UND NAHRATH
BEFREIT

HIER INTERNIERT
FEOKDISTA BITSCHKOWA
JG. 1900 SOWJETUNION
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA SCHOMAKER
TOT 8. MÄRZ 1944

HIER INTERNIERT
IWAN MIGULA
JG. 1918 SOWJETUNION
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA QUAST
TOT 23. MÄRZ 1944

Hammer Str. 2

HIER ARBEITETE
LIDIJA BOSOWA
JG. 1923 UKRAINE
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA BUSCHHOFF
TOT 2. DEZ. 1944

Theodor-Schwarte-Str. 59

HIER ARBEITETE 
SOFIA KRISCHEWSKA
JG. 1923 UKRAINE
ZWANGSARBEIT FIRMA SCHWARTE
TOT 19. JAN. 1945

Beckumer Str. 33

HIER ARBEITETE
SERAFIMA JAZENKO
JG. 1924 UKRAINE
SEIT 1942 ZWANGSARBEIT FIRMA KALDEWEI
TOT 1. MÄRZ 1944

Kurvenstr. 3

HIER WOHNTE
HEINRICH TE FRIES
JG. 1905
VERHAFTET 1937
MAUTHAUSEN DEPORTIERT
1943 AUSCHWITZ
1944 MITTELBAU DORA BEFREIT

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