„Stolpersteine“-Paten für 7. Verlegung am 22. November gesucht

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Foto: Die ersten Stolpersteine sind in Ahlen 2007 verlegt worden (Beispiel von der Westenmauer).
Vor nunmehr neun Jahren hat die Stadt Ahlen erstmalig „Stolpersteine“ im Straßenpflaster verlegt. Sie erinnern vor ihren jeweils letzten Wohnhäusern an 85 frühere Ahlener Bürgerinnen und Bürger, die der Nazidiktatur aus rassischen oder politischen Gründen zum Opfer gefallen sind.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig, auf dessen Idee das Stolpersteinprojekt zurückgeht, wird am 22. November nach Ahlen kommen und an der Klosterstraße sowie an der West- und Oststraße neun neue Steine setzen. Erstmalig werden in Ahlen auch Steine für Überlebende der Nazi-Diktatur ihren Platz finden.

„Dass wir mittlerweile 94 Ahlener Opfer würdigen können, hinterlässt zwiespältige Gefühle“, so Bürgermeister Alexander Berger. Wichtig sei es daher, den Blick auch auf diejenigen zu richten, die sich durch Flucht den Konzentrationslagern entziehen konnten, aber oft nicht weniger gelitten hätten. Allein sechs Steine seien Überlebenden gewidmet. Die mit einer Messingabdeckung versehenen Pflastersteine sind mit dem Namen des Opfers, seinem Geburtsjahr, dem Deportationsdatum und –ziel sowie dem Todesdatum bzw. dem Jahr der Flucht versehen.

„Ich bin sicher, dass es schnell gelingen wird, für die sechs männlichen und drei weiblichen Personen Ahlener Paten zu finden“, ist der Bürgermeister zuversichtlich, dass sich viele Menschen mit der Erinnerungskultur in Ahlen identifizieren. Eine Patenschaft kann für 120 Euro pro Stein übernommen werden, auch Vereine oder Einrichtungen können eine Patenschaft übernehmen. Für 2017 ist eine weitere Verlegung in Vorbereitung. Weitere Auskünfte erteilt Manfred Kehr unter Telefon 02382 / 59567 (E-Mail kehrm@stadt.ahlen.de).

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