„Tag der Befreiung“ im Zeichen des Ukrainekriegs

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„Der brutale, mörderische Angriffskrieg Putins auf die Ukraine fordert unser unablässiges Eintreten für Frieden und Freiheit: für die Ukraine und Russland und alle Welt.“ Das Ahlener Friedensbündnis bezieht Stellung und ruft auf zu Aktivitäten aus Anlass des Tages der Befreiung am 8. Mai. Vor 77 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Aggressoren.

„Diesmal ist der Jahrestag ein ganz besonderer“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Alexander Berger vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine. Am 8. und 9. Mai setze Ahlen Zeichen, um sich bewusst zu machen, wie viel Unrecht derzeit geschehe. Im Zentrum der Kundgebungen stehen Veranstaltungen und Aktionen, die das Friedensbündnis und die weiterführenden Schulen vorbereiten.

Kirchen und Moscheen lassen an diesem Wochenende das Gebet für den Frieden in der Ukraine sprechen. Verfasst hat es der in Dolberg lebende Pfarrer i.R. Thomas Genetzky. In den Abendstunden des 8. Mai soll nach Augsburger Vorbild ein Friedensplakat mit Friedenskerze in möglichst vielen Fenstern Ahlens zu sehen sein. 750 von Innsozial gedruckte Plakate verteilen am Samstagvormittag die politischen Parteien an ihren Wahlkampfständen in der Innenstadt. Zudem werden sie in den Kirchen zu den Gottesdiensten angeboten, und man kann sie auch herunterladen (siehe am Ende des Textes). „Mit diesen Aktionen wollen wir politische wie religiöse Grenzen überwinden, die es auch in unserer Stadt gibt“, erklärt Ahlens früherer Bürgermeister und Mitinitiator Benedikt Ruhmöller. 

Der Montag steht unter dem Motto „Krieg trifft jeden“ ganz im Zeichen des alljährlich vom Arbeitskreis der weiterführenden Schulen initiierten Gedenkens auf Ostfriedhof und Marktplatz. Rainer Legant, Lehrer an der Fritz-Winter-Gesamtschule, nennt die unter Beteiligung der Bundeswehr erfolgenden Kranzniederlegungen am Grab sowjetischer Zwangsarbeiter (10.15 Uhr) und am Mahnmal für die Opfer von Kriegen und Gewalt (12.30 Uhr) „wichtige Beiträge zur Friedens- und Demokratieerziehung“. 

Die Schulen des Arbeitskreises finden sich jeweils mit einem Kurs oder einer Klasse ein. Insgesamt werden ca. 120 Schülerinnen und Schüler dabei sein. Das Programm auf dem Ostfriedhof besteht aus Wortbeiträgen und musikalischen Beiträgen und wird von der Fritz-Winter-Gesamtschule gestaltet. Zu Beginn spricht Bürgermeister Dr. Alexander Berger.

Im Ratssaal wird von 11.15 bis 12.15 Uhr eine Fotostrecke gezeigt, die in schulübergreifender Arbeit entstanden ist. Dabei geht es um eine Fotostrecke, die den Bombenkrieg mit seinen Ausmaßen anhand von Objekten in Ahlen und anderen Städten verdeutlicht. Partner ist der „Jupps Fotoclub“, der zahlreiche Aufnahmen aus Kriegstagen beisteuert. „Wir stoppen keinen Krieg, können aber viel vor Ort machen“, so Ahlens Erste Beigeordnete Stephanie Kosbab. Die Solidarität gelte der Ukraine, aber auch allen mutigen Menschen, die in Russland auf die Straße gingen, um gegen den Angriffskrieg zu protestieren.

Das Bündnis für Frieden hat seit Beginn des Krieges im Februar zehn Konzerte, Mahnwachen und Aktionen wie die „blau-gelbe Nacht“ veranstaltet. Maria Kessing, die das Bündnis mit ins Leben gerufen hat, kündigt weitere Events an. So sei sie mit dem Fußballverein Rot Weiß Ahlen im Gespräch, der sich grundsätzlich interessierte zeige, zugunsten der Ukrainehilfe ein Benefizspiel gegen einen attraktiven Gegner auszurichten. Die Menschen in Ahlen gegen den von Russland losgetretenen Feldzug zu mobilisieren, diene in Kessings Augen einem Ziel: „Der Krieg darf niemals als Normalität wahrgenommen werden.“ 

Gebet für den Frieden in der Ukraine

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