Teilnehmer für Demenz-Forschungsprojekt gesucht

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 Etwa 700 an Demenz erkrankte Menschen leben in Ahlen. An sie und ihr betreuendes Umfeld richtet sich das bundesweite Forschungsprojekt „Zukunftswerkstatt Demenz“. Dabei sollen Erkenntnisse über die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen gewonnen werden.

 „Insgesamt suchen wir dazu 55Paare, die zu ihrer Lebenssituation befragt werden können“, sagt Ursula Woltering, Geschäftsführerin des Vereins Alter und Soziales, in dessen örtlicher Trägerschaft das Projekt umgesetzt wird. Führen wird die Interviews Lena Leberl. Die Gerontologin verstärkt den Verein seit Anfang März. Bestimmte Voraussetzungen müssen die Teilnehmer erfüllen. So sind Erkrankte ausgeschlossen, die in Pflegeheimen wohnen. „Die Personen mit Demenz sollen in der eigenen Häuslichkeit leben und keine vollstationären Hilfen in Anspruch nehmen“, schränkt Leberl ein. Unschädlich sei es hingegen, wenn Tagespflegeangebote genutzt werden.

 Die Studie untersucht sowohl die Perspektive des Betroffenen als auch die Sicht des Betreuenden. Dabei werden u. a. die Lebensqualität, Schmerzen, herausforderndes Verhalten und Unterstützungsangebote thematisiert. Die Befragung erfolgt durch Fragebögen und ein Interview. Dieses kann zu Hause oder in den Räumlichkeiten des Projektes Zukunftswerkstatt Demenz geführt werden. Das Interview wird etwa zwei Stunden dauern. Die Ergebnisse werden anschließend anonym ausgewertet.

 Gespannt auf die Ergebnisse ist auch Martin Kamps von der Wohn- und Pflegeberatung. „Wenn bei der Befragung erkennbar wird, dass in manchen Fällen Unterstützungsbedarf besteht, werden wir sofort Hilfe einleiten.“ Es werde nicht so laufen, dass nach den Interviews gesagt werde „Danke und Tschüs bis zum nächsten Jahr.“ Spätestens Ende Juni sollen die Interviews abgeschlossen sein. Aus methodischen Gründen schließt sich in einem Jahr eine zweite Fragerunde an.

Teilnehmer helfen, die bestehende Versorgungsstruktur zu beurteilen und sie bei Bedarf zu verbessern. Wer an einer Teilnahme interessiert ist oder weitere Fragen hat, kann sich unter der Rufnummer 02382 4090 an Lena Leberl vom Verein „Alter und Soziales“ (Zukunftswerkstatt Demenz in Ahlen) wenden. Weitere Informationen zu diesem Projekt auch im Internet unter www.alter-und-soziales.de/projekte/zukunftswerkstattdemenz-in-ahlen.

Hintergrund:  Das Bundesministerium für Gesundheit und die AOK NordWest fördern das Projekt „Zukunftswerkstatt Demenz“ in Ahlen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und endet im März 2015. Es ist Teil des Forschungsverbundes „DemNet-D“, einer Studie zu Demenznetzwerken in Deutschland. Im Forschungsverbund befinden sich insgesamt 13 Projektstädte, örtlicher Träger des Projektes ist der Verein Alter und Soziales. Das Projekt untersucht in den 13 Standorten die Versorgungssituation und befragt Demenzerkrankte und deren Angehörige zu ihrer Lebenssituation.

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