Ulmenhof ohne Ulmen – Erklärtafel erinnert an die Wurzeln der Siedlung

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Die Erinnerung an den namensgebenden Ulmenhain ist bei Anwohnern des Ulmenhofes längst verblasst. „Anfang der 60er-Jahre war die Straße schon grade, und die Bäume waren auch nicht mehr da“, erzählt Claudia Kauder, die ihr Leben lang im Ahlener Süden verbracht hat.

Wenn selbst alt-eingesessene „Mexikaner“ tief in den Erinnerungen kramen müssen, ist es höchste Zeit, mit einem Zusatzschild die Ursprünge der Siedlung ins Gedächtnis zu rufen. Stadt Ahlen, Stadtteilbüro und Heimatförderkreis haben nun die Legendentafel eingeweiht, die auf die städtebaulichen Wurzeln der Straße verweist.

Errichtet nach dem Ideal der englischen Gartenstadt verlief die Fahrbahn des Ulmenhofs nicht immer schnurstracks geradeaus. „In der Mitte führte die Straße zu beiden Seiten um einen Anger herum“, berichtet Hermann Huerkamp, Leiter des Stadtteilbüros bei der Einweihung. Die Verkehrsinsel war bepflanzt mit Ulmen, um möglichst viel Vegetation in die markante Arbeitersiedlung zu bekommen. Schon vor Einsetzen des großen Ulmensterbens vor einem halben Jahrhundert fielen die Bäume jedoch dem zum Opfer, was in der Nachkriegszeit unter modernem Städtebau verstanden worden war. Das neue Ideal verlangte nach graden Straßen, die allein dem Autoverkehr zu dienen hatten.

Damit die Erinnerung an die Anfänge der von 1926 bis 1928 errichteten und seit 1988 unter Denkmalschutz stehenden Siedlung der Nachwelt nicht verloren geht, initiierte ein bürgerschaftlicher Arbeitskreis beim Stadtteilbüro Süd die Erklärtafeln. Weitere sollen in den nächsten Monaten den Ahlener Süden bereichern.

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