Umzug in die Arbeitsagentur ist die wirtschaftlichste Lösung
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Der Umzugsexpress vom Rathaus zur Arbeitsagentur hat am Montagabend an Fahrt aufgenommen. In einer gemeinsamen Sitzung im Sitzungssaal II des Rathauses ließen sich die Mitglieder der Fraktionen von CDU, FDP, Bündnisgrünen und Linken von Gerhard Joksch über seine Einschätzung des Gutachtens der Assmann-Gruppe in Kenntnis setzen. Und das Urteil des früheren Stadtbaurates in Münster fiel eindeutig aus: Das Gutachten sei solide und valide, hält Petra Pähler-Paul (Bündnis 90 / Die Grünen) fest. Ihre Partei hatte Joksch, der sich weit über die grünen Parteigrenzen einen guten Ruf erarbeitet hat, als unabhängigen Fachmann vorgeschlagen, um das Gutachten der Assmann-Gruppe zu prüfen.
Unter Abwägung aller Faktoren sei der Umzug in das Gebäude der Arbeitsagentur die wirtschaftlichste Lösung, die auch die geringsten Risiken berge, hält Petra Pähler-Paul fest. Ebenso eindeutig habe Joksch für einen Erhalt des Rathauses-Ensembles an der Werse plädiert, für dessen Nachnutzung er durchaus Chancen mit verschiedenen Nutzungsvarianten wie Einzelhandel, Hotel oder Boarding-House und Penthouse-Wohnungen im Obergeschoss sehe. Voraussetzung sei allerdings eine europaweite Ausschreibung. Dafür wie für den Umgang mit der Stadthalle solle man sich allerdings genügend Zeit nehmen, so Joksch. Ein Abriss des Rathauses komme aus seiner Sicht erst dann in Frage, wenn sich keine andere Möglichkeit einer privaten Nutzung verwirklichen lasse.
Auch Pähler-Pauls positiver Einschätzung der Atmosphäre können sich die Vorsitzenden der anderen Fraktionen uneingeschränkt anschließen. „Es war eine gute, sehr informative Veranstaltung mit Informationen, die wirklich sehr hilfreich waren“, bringt der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Kiowsky sein Fazit auf den Punkt. „Wir werden uns bei unserer Entscheidung nicht unter Druck setzen lassen“, versichert er. Aber nach seiner Meinung könne der bisher vorgegebene Zeitplan, abschließend in der für den 19. November angesetzten Sonderratssitzung über einen möglichen Umzug zu entscheiden, eingehalten werden.
Gabriela Wilinski-Röhr sieht die bisherige Haltung der FDP-Fraktion voll bestätigt. Als erste Fraktion hatten sich die Freien Demokraten für einen Umzug in die Arbeitsagentur ausgesprochen. Die Empfehlung Jokschs, die Frage der Stadthalle vom Umzugsbeschluss abzukoppeln, begrüßt die FDP-Fraktionschefin ausdrücklich.
Auch Reiner Jenkel, dessen Fraktion „Die Linke“ sich kurzfristig in die Veranstaltung eingeklinkt hatte, sieht sich in seiner bisherigen positiven Haltung zum Umzug bestätigt. „Die Vorteile dieser Lösung sind ganz deutlich geworden“, so seine Bilanz. Und er legt sich bereits fest: „Wir werden für den Umzug stimmen.“
Für Stadtbaurat Andreas Mentz ist das Joksch-Urteil über die Umzugspläne die Bestätigung, „dass wir auf dem richtig Weg sind“.
Dierk Hartleb