Unterwegs zu Fuß und mit dem Fahrrad: Wie werden Wege komfortabler und sicherer?
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Zuletzt hatte die Stadt Ahlen im Fahrradklimatest mit einem im Vergleich guten Ergebnis im Land Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Fahrradfahren soll Spaß machen und helfen, das Auto immer öfter in der Garage stehen zu lassen. Immer mehr Ahlener lassen die Verkaufszahlen von E-Bikes, Lastenrädern und elektrischen Dreirädern steigen. „Damit gehen höhere Geschwindigkeiten und größere Wegelängen einher“, bemerkt Stadtplanerin Angelika Schöning. In den Blick geraten damit Wegeführungen, Ampelanlagen und die Sicherheit im Straßenraum.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Fußverkehr. „Vielen Menschen ist oftmals gar nicht bewusst, wie häufig und wie viele Wege sie im Alltag zu Fuß zurücklegen“, sagt Schöning. Vom Parkplatz zum Ziel in der Innenstadt, zum kleinen Einkauf um die Ecke oder zum Nachbarn. Insbesondere die Schwächsten - Kinder und Senioren, körperlich eingeschränkte Personen, aber auch Menschen ohne Auto - legen viele Wege zu Fuß zurück. „Und nicht zu vergessen diejenigen, die mit dem Hund spazieren gehen oder einfach mal an die frische Luft wollen.“
„Nahmobilität“ heißt damit das Thema dieser Beteiligungswoche. Gemeint ist damit alles, was zu Fuß und mit dem Fahrrad im Nahbereich von fünf Kilometern unternommen wird. Bedarf besteht an barrierefreien Verkehrsflächen, ohne Fremdparker und Hindernisse. Im besten Falle sieht das für Angelika Schöning so aus: „Die Wege haben weder Stolperfallen noch gefährliche Querungsstellen, und Rad- und Fußverkehr sind strikt voneinander getrennt.“ Ebenso gehört ein ausreichendes und qualitativ gutes Angebot von Anlagen dazu, an denen Fahrräder sicher abgestellt werden können. Elementar sind komfortable Radwege und sichere Führungen im Straßenraum auf direktem Weg ohne Umwege. Der Entwurf zum Mobilitätskonzept sieht auch vor, dass Radwege besser befahrbar werden, etwa durch besondere Pflasterungen und Fahrradbordsteine an den Grundstückszufahrten.
Noch bis Sonntag, 25. April, sind alle Ahlenerinnen und Ahlener eingeladen, zum Themenbereich „Verknüpfung der Verkehrsarten“ Vorschläge zu priorisieren. Auf der städtischen Aktions-Homepage www.mobilitaet-ahlen.de werden nacheinander vier Themenfelder diskutiert:
12.04.-18.04. Öffentlicher Verkehr
19.04.-25.04. Multimodalität (Verknüpfung der Verkehrsarten)
26.04.-02.05. Fuß- und Radverkehr
03.05.-09.05. Verkehrssicherheit
Hintergrund:
Mit ihrem kommunalen Mobilitätskonzept verfolgt die Stadt Ahlen den Anspruch, eine ganzheitliche Strategie für die künftige nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu entwickeln. Dies umfasst die Umsetzung von Maßnahmen, die umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fuß- und Radverkehr und den ÖPNV stärken und somit zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Ahlen beitragen. Schwerpunkte der Betrachtung sind der ÖPNV (Bus- und Bahnverkehr) und die Weiterentwicklung vernetzter Verkehrsangebote. Insbesondere der Bahnhof Ahlen als zentrale Schnittstelle zwischen den Mobilitätsangeboten im Stadtgebiet soll in Augenschein genommen werden.
Dabei bestehen heute bereits viele Möglichkeiten, in Ahlen unterwegs zu sein. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Bus, mit dem Auto oder mit dem Zug. Diese werden ebenso behandelt wie Liefer- und Wirtschaftsverkehre sowie aktuelle Entwicklungen wie die Elektromobilität, Car-Sharing, Fahrradstraßen oder auch Maßnahmen zum Klimaschutz wie Wasserstoff-Antriebe. Nachhaltige Mobilitätsangebote sollen für die Menschen in Ahlen ausgebaut sowie die Infrastruktur bedarfsgerecht und bezahlbar weiterentwickelt werden. Eine Sonderrolle nimmt dabei der Bahnhof Ahlen als zentrale Schnittstelle zwischen den Mobilitätsangeboten im Stadtgebiet ein.
Bis voraussichtlich Mitte 2021 wird in einem intensiven Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Fachleuten aus der Region ein tragfähiges und zukunftsfähiges Konzept für die gesamtstädtische Mobilität in der Stadt Ahlen erarbeitet.