Vom Wersteich ins alte Flussbett

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Auf den alten Karten ist der Werselauf noch zu erkennen. „Das wollen wir wieder erreichen“, sagt Bernd Döding Leiter der Ahlener Umweltbetriebe. Anfang des 20. Jahrhundert wurde der Teich angelegt. Heute ist das Stehgewässer weitgehend verlandet. „Wir machen daraus eine ‚Trittstein’ für die Natur“, erklärt der Gruppenleiter Abwasserwerks, Gerrit Hegemann.

Mit seinem Kollegen Frank Feldmann setzen sie den Trittstein um. Das ist ein Stück weitgehend ursprünglicher Natur in dem Fluss mit Raum für Tiere und Pflanzen. Die Werse ist im städtischen Verlauf praktisch gefesselt und hat kaum Gefälle. „Mit wenigen Metern Breite und als flaches Gewässer entwickelt sie kaum Fließgeschwindigkeit“, macht Feldmann klar. Umso wichtiger ist dieser neue Naturraum. Um auch dem Hochwasserschutz Rechnung zu tragen, bleibt das heutige Flussbett als Flutmulde bestehen und dient bei Hochwasser als zusätzlicher Ablauf. Die umliegenden Bereiche bekommen eine Primärbepflanzung aus Röhricht.

Der Angelsportverein holt vor dem Abpumpen die Fische aus dem Teich damit die nicht zu Schaden kommen. „Ich schätze es sind viel Hechte und Weißfische darin“, vermutet Wolfgang Schulz, Kassenwart des Angelvereins. Die Pumpen laufen, der Pegel sinkt. Die Lastwagen stehen bereit um die Erde anzufahren. Aus einem ostwärts der Stadt liegenden Hochwasserschutzprojekt werden etwa 5000 bis 7000 Kubikmeter die Erde abtransportiert und hier aufgefüllt. Noch nicht ganz klar ist auf welchem Weg die Lastwagen rollen werden. Durch den Park oder über eine andere Strecke. „Der Transport ist auch der Hauptkostenfaktor dieser Lösung“, stellt Stadtbaurat Andreas Mentz diese preiswerte Möglichkeit vor.

Denn die Maßnahme kostet rund 80 000 Euro, „... und wird auch noch als Maßnahme des ‚Ahlener Trialogs’ gefördert“, stellt Bernd Döding klar. Zusammen mit dem Parkbad und dem in Umgestaltung befindlichen Berliner Park wird das ganze Areals so an Attraktivität nicht nur für die Flussbewohner in der Werse, sondern auch für die Menschen in der Stadt gewinnen.


Autor Peter Schniederjürgen

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