Wenn Schule Honig macht

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Die Blätter fallen, die Ernten sind eingebracht, auch der Honig der Fritz-Winter-Gesamtschule ist fertig. Jetzt gehts ans Portionieren. „Die Ferien über musste er immer wieder gerührt werden, um cremig zu werden“, sagt Rene Polozczek seiner Bienen-Arbeitsgemeinschaft. Für Niels, Lilly, Philipp, Moritz Georg und Fabian ist das ein spannender Moment.

Der imkernde Lehrer hat die nötigen Mittel mitgebracht, um das Ergebnis des Bienenfleißes ordentlich zu verpacken. „Ich finde Bienen einfach toll, das sind echt spannende Tiere und es ist unglaublich, was man mit dem Honig alles machen kann“, erklärt Lilly ihre Mitarbeit in der AG. Denn schließlich wird nicht nur der Honig in Portionsgläser gefüllt. Rene Polozczek nutzt die Gelegenheit, den Schülern so das „Gewusst wie“ der Imkerei beizubringen. „Ihr seht, dass der Honig Schlieren zieht“, zeigt der Pädagoge beim Umfüllen der zähflüssigen Masse. Das sei ein gutes Zeichen, denn es ist ein Hinweis darauf, dass dieses Bienenprodukt nur wenig Wasser enthält.

Zuvor ist noch ein bisschen Rechnen angesagt. Die Schüler überschlagen, wie viele Kartons mit Gläsern sie öffnen müssen, um die verbliebenen rund 20 Kilogramm Honig gerecht zu verteilen. Rund zehn Kilo sind schon nach dem Schleudern kurz vor den Sommerferien verteilt worden. Dieser Honig soll in der Schule verkauft, vom Erlös ein weiteres Bienenvolk und mehr Ausrüstung angeschafft werden. „Wir benötigen auch noch Schutzanzüge“, hat Polozczek festgestellt. Die Arbeit mit den sprichwörtlich fleißigen Insekten hat mehr Kinder angezogen als gedacht.

„Das macht richtig Spaß, weil wir mit der Natur arbeiten. Und außerdem ist es echt lecker“, schmunzelt Moritz. Honigabfüllen ohne zu kosten, geht schließlich gar nicht. Schließlich soll der Kunde ja nur erstklassige Ware erhalten, da müssen Stichproben eben sein. Das ist auch Lehrer Polozczek klar. Süß ist immer gut und wenn es um Honig geht, dann gerät der Münsteraner Hobbyimker ins Schwärmen. „Es ist ein gutes Mittel, um sich gegen Heuschnupfen abzuhärten. Vorausgesetzt, der Honig kommt aus der nahen Umgebung des Wohnorts“, fügt er hinzu.

Überhaupt sind die Bienen und ihre vielfältigen Produkte etwas, womit sich die Schüler das ganze Jahr über intensiv befassen können. „Wir haben die Bienen ja den Wintervorrat geklaut, jetzt müssen wir zufüttern“, weiß Philipp bereits. Dazu hat der Imker einen Zuckersirup eingekocht, von dem die Bienen im Winter leben. Aber auch vor Weihnachten gibts noch eine richtig spannende Aktion. „Dann werden wir Kerzen aus Bienenwachs ziehen“, freut sich Lilly schon jetzt.

Peter Schniederjürgen

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