Wie man sich vor Blödsinn in Sozialen Medien schützt

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„Die ungebrochene Macht sozialer Netzwerke ist gefährlich“, warnte unlängst der renommierte Harvard-Historiker Niall Ferguson. „Mit anderen Worten, je größer der Blödsinn, umso größer die Chance, dass er viral geht.“ Für den verantwortungsvollen und sorgfältigen Umgang mit sozialen Medien will die 5. Ahlener Demokratiekonferenz werben, die Bürgermeister Dr. Alexander Berger am Dienstag, 12. Juni, um 14.00 Uhr auf der Ratsetage des Rathauses eröffnen wird.

Bislang haben über 30 Akteure aus der Kinder- und Jugendarbeit, sowie Vertreter und Vertreterinnen von sozialen Einrichtungen, Sport- und Kulturvereinen ihr Kommen zugesagt. „Weitere Anmeldungen sind uns aber durchaus lieb“, sagt Koordinatorin Lisa Kalendruschat. Demokratiebildung im Zeitalter sozialer Medien sei ein Thema, das alle angehe. Die Konferenz betrachte schwerpunktmäßig die Chancen, Potenziale und Gefahren, die es für soziale Einrichtungen gibt, die selbst mit einem eigenen Profil in den sozialen Medien aktiv sind oder dies beabsichtigen. 

„Soziale Medien haben sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Lebenswelt nahezu aller Altersgruppen entwickelt“, stellt Ahlens Integrationsbeauftragte Juliane Schneider fest. Fake News, Manipulationen, Mobbing, Sucht, Gewalt und Hass sowie Datenmissbrauch beeinträchtigen die Demokratiebildung junger Menschen. Sie stimme Ferguson zu, der bei Twitter „eine Sphäre des latenten Extremismus“ erkennt, weil mit jedem emotionalen oder moralisch besetzten Wort in einem Tweet die Chancen der Weiterverbreitung um zwanzig Prozent steigen würden. Der Wissenschaftler folgert: „45 Prozent aller Amerikaner bezeichnen Facebook als ihre wesentliche Nachrichtenquelle, und damit zerstört Facebook die Demokratie.“ Juliane Schneider findet, dass man über diese Entwicklungen diskutieren müsse. „Sie sind ein weltweites Phänomen, dem wir uns auch in Ahlen stellen müssen.“

Ablauf der Demokratiekonferenz:

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Alexander Berger wird anhand einer partizipatorischen Online-Umfrage in das Thema eingeführt. Ein Vortrag der Media-Expertin Constanze Wolff über die Nutzung sozialer Medien durch soziale Einrichtungen soll Impulse für die nachfolgenden Workshops liefern. Dort wird dann über den Umgang mit Fake News (Leitung Politikwissenschaftler Fabian Jellonnek) und Cybermobbing (Leitung Medienwissenschaftler Hendrik Mutzenbach) diskutiert. Die Ergebnisse werden anschließend im Plenum vorgestellt.

„Angesichts der hochkarätigen wissenschaftlichen Unterstützung erwarte ich vor allem praxisnahe Ergebnisse“, so Lisa Kalendruschat abschließend. Anmelden können sich Interessierte unter Angabe des gewünschten Workshops bei Kalendruschat unter Tel. 02382 59765 (kalendruschaftl@stadt.ahlen.de).

Die 5. Demokratiekonferenz zum Thema „Soziale Arbeit & soziale Medien“ findet am 12. Juni von 14.00 bis voraussichtlich 17.15 Uhr im Rathaus der Stadt Ahlen, Westenmauer 10, auf der Ratsetage statt. Eine Veranstaltung der Partnerschaft für Demokratie „Eine Idee vom Glück“ in Kooperation der Stadt Ahlen mit der AWO UB Hamm-Warendorf und dem Bürgerzentrum Schuhfabrik. Gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

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