Wirtschaftsstandort logistisch „unschlagbar“

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Eine der modernsten Wartungshallen für Fluggeräte entsteht zurzeit in Ahlen. Auf dem Gelände der Firma „Agrarflug Helilift“ an der Warendorfer Straße errichtet Geschäftsführer Dennis Beese ein Gebäude, das völlig auf die Erfordernisse des Unternehmens zugeschnitten ist. Bisher werden die Helilift-Hubschrauber vor allem in früher landwirtschaftlich genutzten Gebäuden repariert und inspiziert. „Im Herbst nehmen wir die neue Halle in Betrieb“, erklärte Dennis Beese, als ihn Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und Stadtbaurat Andreas Mentz besuchten.

Ahlen ist ein Zentrum der Helikopter-Kompetenz: 35 feste und rund 20 freie Mitarbeiter, alle Spezialisten ihres Faches, kümmern sich um den Top-Zustand von zurzeit 38 Hubschraubern. Während des Sommers werden die technischen Wunderwerke zum Großteil zur Waldbrandbekämpfung in Südeuropa eingesetzt. „Außerhalb Europas sind wir viel im Ölgeschäft unterwegs. Es ist für die Konzerne deutlich günstiger, uns anzuheuern, als sich selbst einen Maschinenpark zuzulegen“, erklärt Dennis Beese.

Ecuador, Kongo oder Papua-Neuguinea: Agrarflug-Hubschrauber sind weltweit im Einsatz. Warum aber kommt ein Ölmulti aus Südamerika auf die Idee, den Helikopter in Ahlen anzumieten? Der Geschäftsführer gibt die Antwort: „Wir agieren in einem sehr kleinen Markt. Außer uns gibt es eigentlich nur sehr wenig Mitbewerber, die unsere Strategie teilen und an unsere Qualität heranreichen.“ Von unschätzbarer Bedeutung sei der Standort Ahlen: „Deutschland ist logistisch unschlagbar. Wenn Ersatzteile benötigt werden, ist in 24 Stunden alles da und auch alles unterwegs zu den verschiedenen Außenstationen.“

Ab Herbst wird es am Himmel über Ahlen wieder unruhiger werden. Dann nämlich kommen viele Maschinen zur Inspektion in die Heimat zurück. Aber auch im Sommer hat auf dem früheren bäuerlichen Hof an der Warendorfer Straße niemand Grund, Däumchen zu drehen. „Fabrikneue Hubschrauber kosten mehrere Millionen Euro. Wir erwerben deshalb überwiegend gebrauchte Maschinen, die dann im Sommerhalbjahr neu aufgebaut werden, das schafft Beschäftigung.“

Der 30jährige Geschäftsführer ist stolz darauf, dass nahezu alle Mitarbeiter aus einem Umkreis von nicht mehr als 25 Kilometer kommen. Denn das stärke die Identifizierung mit dem Unternehmen enorm. Ausbildungsplätze zum Fluggerätemechaniker bietet der familiengeführte Betrieb ebenfalls an, ebenfalls bevorzugt an junge Menschen aus Ahlen und Umgebung.

„Eine solche Firma muss hier unbedingt gehalten und entwickelt werden“, waren sich Ruhmöller und Mentz nach der Betriebsbesichtigung einig. Agrarflug Helilift trage erheblich dazu bei, den attraktiven Wirtschaftsstandort Ahlen aufzuwerten. „Mein Respekt gilt besonders Dennis Beese, der sich klar zu Ahlen bekennt und weitsichtige Perspektiven verfolgt“, lobte der Bürgermeister den Jungunternehmer.

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