Wirtschaftswege auf dem Prüfstand
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Darauf machte der Vorsitzende des Bauerschaftsbeirates, Martin Post, aufmerksam, als er nun mit Stadtbaurat Andreas Mentz und dem stellvertretenden Umweltbetriebsleiter Robert Reminghorst den Entwurf für das Wirtschaftswegekonzept vorstellte. Bevor im kommenden Jahr der Rat der Stadt Ahlen das Konzept beschließen wird, ist jedoch erneut die Meinung der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Vor allem derer, die im Außenbereich wohnen. „Haben wir an alles gedacht“, fragt Andreas Mentz. Die einzigen, die darauf eine Antwort geben können, sind diejenigen, die tagtäglich die Wege nutzen, stimmen Stadtbaurat und Martin Post überein.
Ziel des Wirtschaftswegekonzeptes ist es herauszufinden, welche Bedeutung die einzelnen Wege im Außenbereich haben. Dieses zu erfahren, sei insbesondere deswegen sinnvoll, um zu wissen, „welcher Weg in welchem Standard hergestellt oder unterhalten werden muss“, so Andreas Mentz. Heute sei es laut Martin Post häufig der Fall, dass Wirtschaftswege nach dem Windhundprinzip instandgesetzt würden. Repariert werde dort, wo der Bedarf augenscheinlich am größten sei. Auf die konkrete Bedeutung des Weges im Netzzusammenhang werde dabei weniger geachtet. Das soll mit dem Wirtschaftswegekonzept besser werden. Die zur Verfügung stehende Mittel können so effizienter eingebracht werden.
In sieben Bezirke hatte die Stadt nach einer Bürgerversammlung im Mai 2016 den Außenbereich eingeteilt, um eine räumlich sinnvolle Vorplanung durchzuführen. In ihrem Zuge wurde in jedem Bezirk mit dem Bauerschaftsbeirat und interessierten Bewohnern herausgearbeitet, in welche von sechs Kategorien die einzelnen Wege fallen. Kein Weg blieb dabei unbeachtet. Herausgekommen ist ein System, das bei Hauptwegen beginnt, die wichtige übergeordnete Verkehrswege miteinander verbinden (bspw. Oestricher Holt oder Henneberg), und bis zu sonstigen Wegen reicht, die allenfalls „ohne Anfang und Ende“, so Robert Reminghorst, inmitten von landwirtschaftlich genutzten Flächen ohne Anbindung an das Netz liegen. Niemand könne noch sagen, „ob und wem sie dienen.“
Zurzeit lässt sich die Stadt Ahlen Sanierung und Unterhalt der Wirtschaftswege rund 350.000 Euro jährlich kosten. Geplant werden die notwendigen Maßnahmen stets in enger Abstimmung mit dem Bauerschaftsbeirat, der mindestens zweimal jährlich zusammentritt. Auch die Entwicklung des Wirtschaftswegekonzeptes „verlief sehr harmonisch“, wie Martin Post versichert. Zum Schluss müsse man sagen, dass keine Diskussion offen geblieben sei, wenn auch die Abgrenzung der einzelnen Kategorien nicht immer eindeutig, weil fließend gewesen sei.
Die Bürgerinnen und Bürger haben nun bis zum 15. Dezember die Möglichkeit, den Entwurf einzusehen und ihre Meinung zu äußern. Gesammelt und ausgewertet werden die Stellungnahmen von Marion Kremer bei den Ahlener Umweltbetrieben, die telefonisch unter 02382 / 59584 und per Email unter kremerm@stadt.ahlen.de zu erreichen ist.
Der Wegenetzplan und die Erläuterung der Kategorien sind können hier eingesehen und heruntergeladen werden.