Zukunft des „TalentCAMPus plus“: Stadt und Kreis suchen gemeinsam nach Lösung

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In einem persönlichen Gespräch wollen Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Landrat Dr. Olaf Gericke in Kürze die Unstimmigkeiten ausräumen, die in den letzten Tagen zwischen der Volkshochschule Ahlen und dem Kreishaus entstanden waren.

Darauf haben sich beide Behördenleiter in einer Unterredung verständigt. Anlass zu Diskussionen gaben abweichende Einschätzungen über die Gründe, die zum Auslaufen des „TalentCAMPus plus“ geführt haben.

Mehr als 100 Kinder und Jugendliche erlernten seit Anfang 2016 in Kooperation mit über 30 Kooperationspartnern erste Deutschkenntnisse oder wurden alphabetisiert. Zugleich erwarben sie in Kooperation mit der SBH West künstlerisch-kreative Werktechniken. Mehreren traumatisierten Jugendlichen wurde zudem in enger Kooperation mit den Jugendämtern medizinische Behandlung vermittelt. Das Ahlener Projekt, welches das einzige dieser Art im Münsterland ist, gilt landesweit als Modellprojekt.

„Über die Sinnhaftigkeit des Angebotes besteht zwischen der VHS Ahlen und dem Kreis Warendorf keinerlei Dissens“, betont Bürgermeister Berger. Stadt und Volkshochschule respektierten grundsätzlich die auch von der Bezirksregierung bestätigte Auffassung des Kreises, wonach der reguläre Schulbesuch Vorrang genießt vor der Teilnahme an Integrationsmaßnahmen, die auch eine schulvorbereitende Funktion haben können.

„Wir werden uns jetzt darüber austauschen, inwieweit der TalentCAMPus zur Integration und Sprachförderung eingesetzt werden kann. Er bietet auch die Möglichkeit, als Ferienangebot abseits der Schulzeit zu fungieren und könnte darüber hinaus für über 18-Jährige eingerichtet werden“, schlägt Landrat Dr. Olaf Gericke vor. Der sogenannte „TalentCAMPus Ferien“ dürfte sich damit auch an Schulpflichtige richten. „Wir schätzen Fördermaßnahmen wie den TalentCAMPUS, sie können ein wichtiger Baustein in der Sprachförderung sein. Trotzdem werden wir uns am Schulgesetz des Landes NRW orientieren müssen“, so der Landrat.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn wir diesen Vorstoß als gemeinsame Initiative anstoßen könnten“, sieht Ahlens Bürgermeister dem anstehenden Gespräch im Kreishaus hoffnungsvoll entgegen. Im Ergebnis wollten alle Beteiligten gute Startbedingungen für die jungen Menschen, die sich eine Zukunft in der neuen Heimat aufbauen wollen. Berger und Gericke betonten, „dass es unser aller Ziel ist, bestmögliche Bedingungen für das Erlernen der deutschen Sprache zu schaffen.“

Der Volkshochschule und ihrem Leiter Rudolf Blauth dankte Ahlens Bürgermeister Berger für die gute Arbeit und erfolgreiche Umsetzung des Talentcampus während der letzten sechzehn Monate.

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