Zum Tod von Helga Gausling: „Ein Leben für die Kunst und die Erinnerung an Fritz Winter“
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Die Stadt Ahlen verliere mit Gausling eine große Persönlichkeit, die maßgeblich zu dem guten Ruf Ahlens als Stadt der Kunst beigetragen habe, so Berger. 1975 eröffnete sie das Fritz-Winter-Haus in Ahlen. In dem beinahe halben Jahrhundert unter ihrer Leitung entwickelte sich das Haus zu einer Heimat für viele Künstler aus dem Umfeld von Fritz Winter und solche, die sich der klassischen Moderne verschrieben haben sowie für das künstlerische Schaffen von Fritz Winter selbst. „Insbesondere auch durch die von ihr unterstützte Zusammenarbeit mit der Fritz-Winter-Gesamtschule hat Helga Gausling dazu beigetragen, dass junge Menschen vom Geist der Kunst angesteckt wurden und deren Talent Förderung fand“, würdigt Berger das Engagement einer Frau, deren Wirken nie auf das Fritz-Winter-Haus beschränkt gewesen war. So sei das Museum auch stets aktiver Partner am Tag des Museums gewesen, zu dem sich in Ahlen verschiedene Einrichtungen mit einem gemeinsamen Programm zusammenschließen und sich der Öffentlichkeit präsentieren.
Seit der Eröffnung sind im Fritz-Winter-Haus rund 150 Ausstellungen von mehr als 80 Künstlern durchgeführt worden, wobei Helga Gausling häufig als Impulsgeberin und Mahnerin für die bewusste Auseinandersetzung mit der Kunst fungierte und damit zur Lebendigkeit künstlerischen Schaffens beitrug. Durch ihr unermüdliches, jahrzehntelanges Engagement hat sie das Museum zu einem weit über Ahlen hinaus bekannten Zentrum zur Pflege zeitgenössischer Kunst gemacht und damit ein Aushängeschild für Ahlen geschaffen. Am 29. Mai 2015 erhielt Gausling eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt Ahlen. Mit der Ehrenmedaille würdigte der Rat der Stadt Ahlen ihren unablässigen und vielfältigen Einsatz für die Kunst in Ahlen. Der frühere Bürgermeister Benedikt Ruhmöller bezeichnete in seiner Laudatio Gausling als „die Mutter und Schöpferin“ des Fritz-Winter-Hauses. In dem Museum am Südberg habe sie einen großen Kunstschatz gehegt, der sich aus den Werken ihres Onkels und auch anderer Künstler zusammensetzt. Leidenschaftlich habe sie für die Idee gestanden, der Kunst einen Raum zu schaffen. „Nichts wurmt sie mehr, als wenn Werke in einem Depot liegen“, skizzierte Ruhmöller Gauslings Motiv, alles daran zu setzen, Kunst zugänglich zu machen und zu zeigen. Dabei sei sie immer offen gewesen für andere Kunstrichtungen.