Zur Erinnerung an die "erste Dichterin Westfalens"

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„Katharina Busch, die erste Dichterin Westfalens“, so nannte Annette von Droste Hülshoff, die wohl bekannteste deutsche Dichterin, ihre in Ahlen gebürtige Künstlerkollegin. Dieser Hinweise ziert seit gestern mit dem Geburts- und Sterbedatum das Ergänzungsschild unter dem Straßennamen am Katharina-Busch-Weg im äußersten Westen der Stadt.

Christa Bücker, Vorsitzende der Ahlener Sektion des Sauerländischen Gebirgs- und Heimatvereins, enthüllte das Schild. „Der langjährige, ehemalige Vorsitzende und bekannte Heimatforscher Ludger Schulte hatte den Namen der Dichterin in den 80ern zur Benennung der Straße im Baugebiet Kipps Hof vorgeschlagen“, sagte Christoph Wessels, Fachbereichsleiter Kultur und Schule der Stadt. Wessels zitierte aus der Begründung die Dr. Schult damals zusammengetragen hatte. So wurde die 1791 in Ahlen geborene Katharina Busch von Droste Hülshoff als „Ihre Meisterin“ angesehen. Die Fürstin Amalie von Gallitzin, eine enge Freundin und Gesprächspartnerin des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe, lobte den wachen Geist und die dichterischen Gabe der Ahlenerin. „Katharina Busch hätte wohl besser heute gelebt“, sinnierte Christoph Wessels. Denn zu ihrer Zeit wurde der dichtenden Frau wenig Ehre angetan. „Ja sogar ihre Texte wurden abgeschrieben und ihr das geistige Eigentum geraubt“, fügte Wessels hinzu. Im Jahres 1815, zog sie verheiratet, nach Sögel bei Meppen. Hier verstarb sie am 2. November 1831. „In Lingen ist eine Straße nach ihr benannt, allerdings unter dem Ehenamen Katharina Schücking“, ergänzte Dieter Massin, Autor des Buches „Ahlen wegweisend“.

„Lange gab es Diskussionen um das korrekte Geburtsdatum, es standen der 6. und der 26. November zu Debatte“, berichtete Christoph Wessels. Dr. Schulte favorisierte den 6. und hielt den 26. für den Tauftag. Eine Recherche des ehrenamtlichen Stadtarchivars, Jürgen Rheker, förderte einen originalen Brief der Dichterin zu Tage. „Darin schrieb sie von ihrem Geburtstag, dem 26. Januar“, stellte Wessels klar.

Autor Peter Schniederjürgen

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