Zurück zu den Wurzeln: „Westfalenstolz“ will wieder ein echter Schrebergartenverein sein
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Der Trend zum eigenen Kleingarten hat auch Ahlen erreicht. Wo Vereine vor wenigen Jahren noch mühsam um Interessenten warben, müssen heute Wartelisten geführt werden. „Ja, es gibt wieder einen Boom“, bestätigte Vereinsvorsitzende Horwath auch für den noch jungen Verein „Westfalenstolz“, der sich als eigenständiger Verein in diesem Herbst konstituiert hat. Die Geschichte der Anlage reicht zurück bis in die frühen 1940er-Jahre, als erste Siedler begannen, Gärten zur Selbstversorgung anzulegen. Die nördlich vom Bahndamm am Westfalendamm gelegene Anlage verfügt über 28 Parzellen, die zur Freude der Vereinsführung alle verpachtet sind.
Adelheid Horwath möchte mit dem Kleingartenverein Westfalenstolz zurück zu den Wurzeln der Schrebergarten-Bewegung. „Ich stelle mir eine Gartenanlage vor, wie sie früher einmal gedacht war.“ Das Vereinsheim nicht als Partyraum, sondern lieber als eine Art Wohnzimmer für die Vereinsaktiven. „Ohne Theke und Vermietung“, so die Vereinschefin. Die Anlage sollte idealerweise zu einem Mischgarten werden, „multikulti, alte, junge Mitglieder und viele Kinder.“ Eine Naschallee mit Früchten, die für jedermann sind, soll auch Besucherinnen und Besucher anlocken. „Das wird eine ganz tolle Sache“, ist sie überzeugt und denkt ganz besonders an Kinder. „Die sollen nämlich erleben, dass Gemüse nicht sauber geputzt aus dem Supermarktregal kommt, sondern mit Erde verklebt ist, wenn es geerntet wird. Kindergärten seien später gerne eingeladen, um beispielsweise Hochbeete zu pflegen. Ackern an der frischen Luft tut nicht nur dem Körper gut. Adelheid Horwath weiß, dass Gartenarbeit auch Balsam für die Seele ist. „Das befreit mich, wenn ich wie ein Maulwurf in der Erde wühle.“
Dem neugegründeten Verein boten Bürgermeister und Strukturförderer Unterstützung an. Schön sei es, wenn ein lebendiges Vereinsleben bestehe, ganz besonders für Kinder. Ahlen sei mit seiner quirligen Kleingartenszene (acht Vereine in elf Anlagen) eine Hochburg des Schrebergartenwesens im Kreis Warendorf, so Berger. Fördermöglichkeiten auch für Kleingartenvereine gibt es vor allem über die städtische Richtlinie für bürgerschaftliches Engagement, über die Sachkostenzuschüsse für geeignete Projekte beantragt werden können. Im Stadtgebiet stehen hierfür jährlich 60.000 Euro zu Verfügung, in den Ortsteilen jeweils 15.000 Euro. Weitere Informationen zur Richtlinie im Serviceportal der Stadt Ahlen.