Zusammenlegung und Verzicht auf dritten Beigeordneten
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Eines schickte der Bürgermeister vorweg, als er am Donnerstag seine Beschäftigten über anstehende Änderungen in der Organisationsstruktur der Stadtverwaltung informierte: „Für Sie wird sich an Ihrem Arbeitsplatz inhaltlich nichts ändern“, lautete die zentrale Botschaft. Zum 1. August greifen die Anpassungen im Organigramm, die seit dem Vormittag auch den Segen des Personalrates haben.
Der Verzicht auf eine dritte Beigeordnetenstelle sowie die Zusammenlegung von zwei Fachbereichen ist Kernstück der von Berger geschaffenen neuen Strukturen. Anlass zur jetzigen Umstrukturierung war das Ausscheiden von Hauptamtsleiter Ulrich Schwar, der Ende Mai in den Ruhestand trat. Für die Bürgerinnen und Bürger gilt: Anlaufstellen oder bekannte Ansprechpartner in der Verwaltung bleiben unverändert erhalten.
Seit Mitte Oktober des letzten Jahres steht Ahlens Bürgermeister an der Spitze der 700 Personen starken Stadtverwaltung. „In dieser Zeit habe ich mir sehr sorgfältig angesehen, wie die Abläufe in der Stadtverwaltung sind“, erklärte Berger. Dabei sei er zu der Überzeugung gelangt, dass sich die Arbeitsteilung mit dem Ersten Beigeordneten und Stadtbaurat Andreas Mentz „menschlich und fachlich sehr gut bewährt hat.“ Auf die nachgeordneten Fachbereichsleitungen sei „durch die Bank“ ohne Einschränkung Verlass. „Wir praktizieren im erweiterten Verwaltungsvorstand eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit, die weder personelle noch erhebliche organisatorische Veränderungen verlangt“, bekräftigt der Verwaltungschef. Niemand aus der kompetenten Riege seiner Fachbereichsleitungen brauche ein Dezernent vorgesetzt zu werden. Sämtliche Fachbereiche einschließlich des Eigenbetriebs der Ahlener Umweltbetriebe seien sowohl auf der Leitungsebene als auch der Ebene der Gruppenleitungen sowie Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter „gut aufgestellt.“
Für die organisatorischen Neuerungen hat Berger auch aus den Fraktionen im Stadtrat Rückendeckung erhalten. Das nicht besetzte Dezernat II geht mit dem vom Bürgermeister obligatorisch geleiteten Dezernat I auf im neuen „Geschäftsbereich Bürgermeister“. Aus dem bislang von Andreas Mentz geführten Dezernat III wird der „Geschäftsbereich Erster Beigeordneter und Stadtbaurat“. Dessen Zuschnitte bleiben im neuen Organisationsplan unangetastet.
Neue Aufgaben kommen ab dem Sommer auf die Städtische Rechtsdirektorin Gabriele Hoffmann zu. Der von ihr geführte Fachbereich „Recht, Sicherheit und Ordnung“ verschmilzt mit Hauptamt und Personalamt zum neuen Fachbereich 1 „Bürger- und Personalservice, Organisation“. Dieser Zuschnitt nutze Synergien, „weil es in den bisherigen Abläufen zwangsläufig wegen der sachlichen und fachlichen Nähe häufig zu Überschneidungen kommt“, sagt Berger. Positiver Nebeneffekt sei die Einsparung einer Fachbereichsleiterstelle, die sich laut Berger im Personaletat finanziell spürbar auswirken werde.
Unabhängig von der Organisationsänderung taucht im künftigen Organigramm der Stadtverwaltung ein neuer Name auf: Anna Baumeister leitet ab August die Gruppe „Jugendförderung“ im Fachbereich „Jugend, Soziales und Integration“. Sie folgt Marcel Jakob, der in den Allgemeinen Sozialen Dienst wechselt. Der in der Fachbereichsbezeichnung neu aufgenommene Begriff der Integration berücksichtige laut Berger nicht nur den hohen Stellenwert, den die Einbindung zugewanderter Menschen besitzt. Auch belege er die Anstrengungen, jedem Menschen die gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.