Zusatzschild würdigt Musiklehrer Dahlke

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Vor 67 Jahren kam der Musiklehrer Franz Dahlke bei einem Unfall ums Leben. Am gestrigen Donnerstag wurde an der nach ihm benannten Straße eine Zusatztafel mit Informationen zur Person des Lehrers an der Ecke Langenkamp / Dahlkeweg enthüllt.

„Mit dieser Informationstafel wollen wir eine Reihe eröffnen – für Ahlener, nach denen Straßen benannt sind“, sagte Dieter Massin. Als Autor des Buches „Ahlen wegweisend“ hat er noch viele weitere Straßen aufgespürt. „Doch der Dahlkeweg ist etwas besonderes“, machte der Autor deutlich. Denn ihn verbindet mehr als nur die Buchrecherche mit Franz Dahlke. „Nach dem Krieg waren die Ahlener Dahlkes die Anlaufstelle für die Ausgebombten und Vertriebenen der ganzen Familie.“ So auch für Familie Massin.

„Ahlen war weniger betroffen als die Städte im Ruhrgebiet“, erinnerte sich Sohn Winfried Dahlke. Anlässlich der Enthüllung der Tafel ist er von Ratingen, wohin ihn der Beruf verschlagen hat, in die Stadt seiner Kindheit zurückgekommen. Massin und Dahlke sind Cousins. Franz Dahlke war der Onkel des bekannten Ahlener Autoren. „Deshalb bin ich auch ganz besonders dankbar, dass es so schnell mit dem Schild geklappt hat“, bedankte sich Massin bei der Stadt für die zügige Anbringung und bei der Bürgerstiftung, die bei der Umsetzung half.

Schilder wie dieses sollen die Ahlener ehren, die Spuren in der Stadt hinterlassen haben. Die Tafeln geben mit den Lebensdaten ein zwar knappes, aber informatives, leicht zu merkendes Bild vom Namensgeber.
„Es kann und soll auch kein Denkmal sein. Es ist nur einfach schön, wenn Anwohner, Besucher und andere Interessierte sehen, warum die Straße so heißt“, stellte Winfried Dahlke fest.

Das Leben des Lehrers war natürlich deutlich voller. Als Oberlehrer des Realgymnasiums für Jungen, dem heutigen Städtischen Gymnasium, kam Franz Dahlke im Jahr 1923 nach Ahlen. Er war Komponist, Pianist und Dirigent. Dahlke gründete hier den „Madrigalchor“, der nach seinem Tod im Jahr 1947 in „Franz-Dahlke-Chor“ umbenannt wurde.

Lang ist die Liste der Anerkennungen für den aus Westpreußen stammenden Musiker. Für seinen Kollegen Franz Mutspill war Franz Dahlke „ein gottbegnadeter Meister im Reich der Töne“. Zum zehnten Todestag schrieb die „Ahlener Volkszeitung“: „Ein Mitbürger, der sich um Ahlen und das musische Leben unserer Stadt besondere Verdienste erworben hat.“ Das Grab Franz Dahlkes ist auf dem Westfriedhof.

Autor Peter Schniederjürgen

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