Zuwanderung von EU-Bürgern verlangt Aufmerksamkeit
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„Wir partizipieren im Kreis Warendorf von dem, was Ahlen bereits auf die Beine gestellt hat“, lobte er das Netzwerk der Ahlener Verwaltung. Eine interne Planungsgruppe befasst sich seit mehreren Monaten mit den Herausforderungen, die aus dem Zuzug von Bulgaren und Rumänen resultieren. Die Stadt Ahlen hat deswegen kreisweit die Federführung in einer Frage übernommen, die die Kommunen verschieden stark betrifft.
Im Kreis Warendorf haben sich Bürgerinnen und Bürger der beiden Balkanstaaten überwiegend entlang der Autobahn A 2 niedergelassen. Ahlen, Beckum, Oelde, Ennigerloh und Wadersloh sind ihre bevorzugten Wohnorte. „Das hat zu tun mit der Fleischindustrie“, spricht Strothmann von Folgen der Arbeitsmigration. Auf die jeweilige Einwohnerzahl heruntergebrochen, sei der Anteil Bulgaren und Rumänen in den fünf Kommunen vergleichbar groß. In Ahlen sind aktuell 1400, in Beckum 1200 gemeldet. Außer in Ahlen, wo die Bulgaren die größere Gruppe bilden, haben sich überwiegend Menschen aus Rumänien im Kreis Warendorf niedergelassen.
Als größte Herausforderung für die Kommunen benannte die Fachtagung die gelingende Integration der Neubürger in die Gesellschaft. „Wenn Kinder ohne Sprachkenntnisse in die Schulen kommen, ist das anfangs schwer“, so Strothmann. Frustrierend sei es, wenn sie nach kurzer Zeit und ersten Lernerfolgen die Schule plötzlich wieder verließen. Weiteres Thema seien die häufig prekären Wohnverhältnisse. „Das wollen wir uns gemeinsam anschauen, um vor falschen Entwicklungen gewarnt zu sein“, fasste Bürgermeister Berger ein Ergebnis der Tagung zusammen. In Ahlen sei es erfolgreich vermieden worden, dass sich die Zielgruppe in nur einem Stadtteil niedergelassen habe.
Die kreisangehörigen Gemeinden wollen sich in allen Fragen der Zuwanderung auch unter Beteiligung der Kreisverwaltung künftig enger abstimmen. Unterstützung kommt dafür vom nordrhein-westfälischen Innen- und Heimatmuseum, dessen Abteilungsleiterin Diane Jägers und Referatsleiterin für die Projektgruppe Südosteuropa, Katharina Kopyciok, für die Tagung nach Ahlen kamen.